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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 23.01.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-192501239
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19250123
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19250123
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- Saxonica
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- Bemerkung
- Images teilweise schlecht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
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Jahr
1925
-
Monat
1925-01
- Tag 1925-01-23
-
Monat
1925-01
-
Jahr
1925
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Lette S ^eipriyer ^«gedlLtt Mr MchrMk im Reichstaii (Fortsetzung von Seite 2). Abg. St. Haas (Oem.) weist die Auarisfe des Aba. von Kardorsj auf die Demokraten zurück. Herr von Kardorff hat sich bis- Ker den Ruf eines objektiven Mannes er worben, beute bat er diele Politik auigegebeu mit seiner Reöe, die weder objektiv noch sach lich war, die vielmebr die Grenze Kr Demagogie bev.ntlich gestreift bat. (Sehr wahr! vei den Demo- traten.) Die Kritik des Abg. Dr. Koch an Porkomm- Nissen unter dem alten Erstem war durchaus berechn tigt. Dr. Srrescmann bat >918 weit schärfere Kritik geübt. Die Rede des Serri« von Kardorsf weckte die ' Erinttenmg daran, rvie gross und stolz im alten Reaimc sich der Landrat fühlte, gegenüber d-in ge- «ähnlichen Volk -Heiterkeit). Diese Red? «var nicht frei von Demagogie, wenn sie es so darstcllt, als wären eigentlich wir Urbebcr der Krise gewesen. Tatsächlich war es die Dculschc Volkspart e i, die die Krise herausbeschwor, nachdeu« Dr. Strele- mann kaum die grosse Koalition gebildet batte. Die Bolksvarteiler im Lande- ivaren unrubig geworden, weil sie von ihrer Parteileitung dauernd gebärt lmuen, dass ein Bündnis mit du« Lozialdenlokraren ein Verbrechen wäre, «veil es in der Wahl- gg.talion hieß „Von roten Ketl-en niuck-r euch frei allein die deutsche Volkspartei!" Atich die zweite Krise wurde von der Deutsclxni Poltspanei verschuldet. (Zuruf des Abg. Dr. B e ct e r (Volksp.): „Und wie verbielten sich die Minister O>.scr und Geßlcr?') Es ist keine Geheimnis, dass Dr. Kessler in der letzten Zeit bäufig anderer Meinung war als unsere Fraktion. Das letzte Kabinett Marx hat die Deutsche Volkspartci gestürzt, obne zu wissen, ob und wie ein anderes Kab.nett zu stande täine. (Unruhe bei der Volkspartci.) Wir Demokraten babeu keine Eei-nsuchl gcha-bt. in dem neuen Kabinett vertreten zu sei». Wenn das parla- 'mcntarische Vertraueiv dasselbe rvare wie da. Ver trauen im bürgerlichen Leben, dann würde der Ncichstanzler böchstens von der Volkspartei ein Ver- traurnsvoluin erb<«lken, von keiner anderen Parker, auch Nicht: von denen, die binier seiner Regierung -stechen. Nicht bloss die Erklärung des Zomrums, son- 'dcrn auch die N-de des Grafen Westarp war von einem erhebliche»« Mass von Misstrauen erfüllt. Vielleicht werden die Deutschnationalen «n den näch sten Wochcn von uns lernen können, wie man sachlich nnd objektiv Opposition macht Die bisher von den Deulsa,nationalen gctriebe.le Opposition war keine sachliche und keine nationale. (Sehr wahr links.) ' In Deutschlands gegenwärtiger Lage ist die Aussenpolitik wich iger al., die Inuenpolitit. Der Neichskanzler will die Außenpolitik des Kabnetts Marr sort'etzen. Das ist auch die Außenpolitik des Kabinetts Wirth und Nathenau. Die Sozialdemo- irat.-n haben diese Aussenpolitik unterstützt die Deutschnatienalen haben >ie in schärfster Weise be kämpft. Nun holt mau die Feinde dieser Politik in die Regierung und stösst die Freunde zurück. Wenn w r di? Etaatsaulorität schützen wollen, dann kann .es nur durch Republikaner geschehen. Dr. N e u - Haus bat seinerzeit den E i d a u s di e R e puvlik verweigert. Warum hat er ihn jetzt geleistet -' Wäre 05 mir nicht aus seiner Haltung beim »apv-Pulsch uls durchaus treuer Beamter bclanut, so hatte ich Lasur nur die Erklärung: Ich Kiste den Eid auf die Rpeublik, um der monarchistischen Bewegung besser Lienen zu können. So aber kann ich nur aunehmen daß er - in der Zwischenzeit begriffen hat. daß das deutsche Volk nur auf den« Boden der Republik ge rettet werden kann. (Minister Dr. R e u h n u s nickt.) Wir wissen, wie viele höhere Beamte die republitauischen Bcaknten behandeln. Die Ernennung von Dr. Neuhaus wird von den Republikanern aller Fraktionen als eine ganz s ch w e r e P r o v o k a: i o u brtracht.ct. . (Beifall Zinks.) Die Deutschnationalen haben immer F a ch in ä n n e r für die Ministerpostcn verlangt. Seit der Revolution Koben sie ober keinen Minister gehabt, der weniger sachliche Vorbildung mitbrachte als Herr Schiele. Die Deutschnatio nalen haben auch das Magdeburger Urteil begrüßt, das die Ehre des Rclchspräsidentei« nicht herabsetzen tonnte, wohl aber das Ansehen der deut schen Justiz. (Abo. Schultz- Brombcrg, Dmtt.: „Unerhört, .daß ein Jurist so etwas sagt.") , Es «ft durchaus salsch, wenn man die republika nische Staatsform für die K o r r u p t i o n s fü l l c der letzten Zeit verantwortlich machen will Dr Streseniann ha» einmal mit Rech« scscgcslcllt, daß das System der ersten Krreosjahre das Schieberlum und Kriegsgewinulertum erzeugt Hut. Wir leiden aber auch unter einer Korruption der ösfeutlichcu Meinung, die sich in einer schamlosen R i ch la ch t u n g der Ehre anderer äußert. So hat Spengler in seinem „Neubau des Reiches" die schwerster« unwahren Vorwürfe gegen die führenden Männer der Republik gerichtet, aber meine Aufforderung, Namen zu nennen, nicht beantwortet. Ist ein solches Vorgehen nicht schamlos? (Lebhafte Zustimmung.) Eben'o hat sich der deutschnationale Journalist „Rumpelstilz chen" verhalten. Er warf dem Neichsbankpräsidenten einen Missbrauch seines Amtes zum Zwecke der Be reicherung vor, ohne daß er auch nur die Spur eines Beweises dafür gehabt hätte. „Rumpelstilz chen" wurde deswegen öffentlich als Schurke bezeichnet, und die deutschnationale Presse hat darauf geschwiegen. (Hört, hört! links.) Di? Deutschnationalen haben die Organisation Eonsul verteidigt, aus deren Reihen die Erzberger- Und R a t h c n a u ' M ö r d e r hervorgingen. (Äbg. v. ist r a e fe, (Nat.-Coz.), „Sie haben das Reichs banner!"). Herr von lssaese, wir sind beide alle Sol baten, die sich nicht nnacsttasr beschimpfen und miss handeln lassen. Ha müssen Sie es verstehen, wenn die Republikaner — leider viel zu spät — sich zur Abwehr znsammcnschließen gegen die rechtsradikalen Organisationen, die eine Gefahr für die Republik «ttd die Republikaner gewordei« waren. -Lebhafte le-en Attvma. Atembeicbwerden und AngsttuNönde, »»»»ikch««. vannitctiaen Hutten wtrtt mit vettcni Enola iuataenn»Slirier nnd Guataoi«»Tee. «urtn rau Hnt«»S«l»»»«Avo1d»I», «etmMaiich» Sernd» >os,versand nach auin>»ttS. v«te Rttofakfteoh» " Zustimmung links). Wir können der Regierung Mu«rauen nicht aussprcchen. Wie wir da» Mißtrauen, mit dem wir -i» zum Haise erfüllt find, formulieren, wird die Abstimmung nachher zeigen. Die Zugehörigkeit des Reichswehrministers Dr. Kessler zu diesem Kabinett kann eine Brücke zwischen der Demokratie und dem Kabinett nicht schlagen. Das Kabinett wird unsere Unterstützung aus dem Gebiete der Außenpolitik haben, wenn es die Linie der bisherigen Außenpolitik einhält. Wir erwarten, daß das Kabinett sich energisch für die republikanische Etaatsform einsetzt. Die Festigung der republikanischen Autorität ist die Vorbedingung des deutschen Ansehens im Auslande und die Voraus setzung jeer Ordnung im Innern. (Beifall links). Abg. Hampe (Wirtfch. Verein ) spricht die Erwartung aus, daß der Innen minister Schiele für die niedersächsischen Wünsche mehr Verständnis zeigen werde, als sein preußischer Kollege Severing. Der föderalistische Gedanke müsse endlich Eingang in die Verfassung finden. Wir fordern dis Aufhebung der Wohnungszwangswirtschaft. Nach den üblen Erfahrungen mit der Zwangswirtsä)aft müssen wir dringend warnen vor der Annahme des dem Ausschuß vorliegenden Schankstätterigesetz» entwurfes, der eine neue Zwangswirtschaft einführen will. Auch wir wollen den Alkoholmiß - brauch bekämpfen, aber wir wollen nicht die in Amerika und andereil Ländern gemachten Experi mente wiederholen, weil dort nur heimliche Völlerei und Heuchelei damit gefördert wurde. In der Auf- wertangsfrage darf die Auswertung der Hypotheken nur den Anfang bilden. Die Förderung der land wirtschaftlichen Produktion ist notwendig, ebenso ein angemessener Schutzzoll, der aber nicht so hoch sein darf, daß er die Interessen der Allgemeinheit ver letzt. Der Redner erwartet von der neuen Regierung eine tatkräftige Förderung des Mittelstandes und macht davon die weitere Stellung seiner Freunde zum Kabinett abhängig. Jetzt werde seine Fraktion für den Billigungsantrag stimmen. (Beifall bei der Wirtschaftlichen Vereinigung.) (Die Sitzung dauert an.) * Der Aellest-nrat des Reichstages hat sich heute mit der Beschwerde des Abg. Schwarz (Kom.) gegen den gestern voin Vizepräsidenten Dr. Riesser gegen ihn verhängten Ausschluß beschäftigt. Dabei stellten sich sämtliche Parteien mit Ausnahme der Kommunisten auf den Standpunkt, daß das Vorgehen des Präsidenten gerechtfertigt «var. Freitag Entscheidung über die preußische Regierungssrage Berlin, 22. Januar. Die für das Schicksal der preußischen Regierung intscheidcnde Abstimmung im preußischen Landtag .ist aus Freitag nachmittag a»gesetzt. Noch eine vorläufige Rote London, 22. Januar. Wie der diplomatische Berichterstatter des „Daily Telegraph" schreibt, sind die alliierten Regierungen, besonders die britische, geneigt, eine weitere vor- läufige Note nach Berlin zu senden, die die von Dr. Stresemann vorgcbrachten Argumente und An fragen ii« allge m ein ehaltenem Sinne beant- bearttworten solle. Aus diese Wesse werde Zeit für eine eingehende Erörterung zwischen den alliierten Regierung.'n über den Bericht der Kontrollkommission gewonnen werden, bevor über den genauen Wort laut der endgültigen Note an Deutschland eine Entscheidung gefällt werde. Oie üebernahme der Militärfontrotte durch den Völkerbund Genf, 22. Januar. Das Völkerbuicdssekretariat weist in einer län- aereu Zusammenstellung auf die zahlreichen Arbeiten hin, die die verschiedenen Völkerbundsorganisationen im Monat Februar auszuführeu haben, darunter in erster Linie auch die Fertigstellung des Organb sationsplancs für die militärischen Nachforschungen in Deutschland, Oesterreich und Bulgarien durch die ! ständige Militärkommission des Bölkerbundsrates. Diese Arbeit der ständigen Militärkomrniffioi« geht auf die letzte römische Ratstagung zurück. In jener Ratstagung sind bereits mich die Präsidenten der Nachforschungskcmmissionen bezeichnet worden, und zwar als Präsident der Kommission für Deutschland ! ein Franzos?. Oie besorgniserregende Arbeitslosigkeit in England London, 22. Januar. Gestern sand ein K a b i n e t t s r a t statt, an dem mehr Minister als gewöhnlich teilnahmen. Neben der Beratung über die Verhandlungen über das Genfer Protokoll mit den Dominions, die notwendig werden, da der Plan einer Rcichskonferenz im März i gescheitert ist, nahmen diesmal innerpolitische Angelegenheiten die Aufmerksamkeit des Kabinetts in der Hauptsache in Anspruch. Namentlich verursacht die unvermindert fortbestehende und gegenüber dem Vorjahr sogar gesteigerte A r b e i t s l o s igk e i t dem Kabinett erheblich? Besorgnis. Die Regierung wird in der Parlamcntstagung, die in drei Wochen be ginnt, eine ganze Reihe neuer Gesetze eindringen, die sich mit der Linderung der Arbeitslosigkeit und der Wohnungsnot befassen werden. Jin übrigen wird die Hauptarbeit des Parlaments naturgemäß die Erörterung des Budgets sein. Aus Anlaß der am Mittwoch und Donnerstag stattfindcnden Gedenkfeier für Lenin sind alle Regierungsgebäude in Rußland, aber auch zahl- s reiche Prioathäuser, mit schwarz umränderten roten Flaggen geschmückt. (Untted Preß.) Pole«, Danzig und -er V-tteeßun-srat Danzlg, 22. Januar. Der Völkerbundsrat wird sich mit der Frage der Berechtigung einer polnischen Posteinrichtung ii« Danzig (entsprechend dem Wortlaut des Artikels 39 des Danzia-polNischen Vertrage» vom 9. November 1920) erst dann befassen, wenn der Danziger Völker* bundskommiffar entschieden und wenn einer der bei den Staaten gegen seine Entscheidung Berufung ein gelegt hat. In Genf beabsichtigt man nicht, das ver tragsmäßig vorgesehene Erfahren iin vorliegenden' Falle irgendwie zu ändern. Di« Landtagsklubs der Rechten und des Zentrums brachten in der Sejmsitzung einer« Dringlichkeitsan- trag ein, in dem gegen den „Anschlag auf die Rechte Polens in Danzig" Verwahrung ein gelegt wird. Die polnische Regierung müsse geeig nete Schritte unternehmen, damit sich die Tätigkeit des Danziger Dölkerbundskommissars innerhalb der ' Grenzen sc-incr Rechte abspiele. Ueberdies müsse, so lange Polen nicht über die volle Zollgerechtsame in ; Danzig verfüge, der Warenverkehr von Danzig nach anderen Zollämtern abgelenkt werden. Das polnische Zolldepanement in Warschau hat genehmigt, daß die für die bevorstehende Dan zig erFrllhjahre messe vom 5. bis 8. Februar bcstimnuen Meffemuster im Vormerkoersahren, also zollfrei, abgefertigt werden. Frankreichs Finanzlage Paris, 22. Januar. Die Fiuanzkommissioi^ Les Senats hat gestern nachmittag eine fünfstündige Sitzung abgehaltcn. Den Hauptteil dieser Sitzung füllte oin ausführlicher Be- richt des Finanzmimsters Llementel über die Ergebnisse der Pariser Konferenz und über die Finanzlage des Schatzamtes aus. Der Minister gab genaue Einzelheiten über die Verhandlungen, die der Pariser Finanzminister-Konferenz voraus- gingen, sowie über die Beschlüsse, die zu der end gültigen Vereinbarung unter den Alliierten führten. Ucbsr die interalliierten Schulden teilte er der Kom- Mission den augenblicklichen Stand der Verhand lungen mir, die zwischen der französischen Regierung und der englischen sowie der amerikanischen Regie rung schweben. Der Minister gab dann ein genaues Bild von der Finanzlage Frankreichs. Er verheimlichte dabei nicht die Schwierigkeiten der Lag« und unterrichtete die Kommission über die Mittel, dre er zur Abhilfe vorbereitete. Der Minister kom- mentierte weiter die Wochenbilanzen der Bank von Frankreich und gab Einzelheiten über die Verwen dung der M o rg a n k r e d i t e durch die Bank von Frankreich. Schließlich teilte er noch mit, daß durch Zusatzsteuern für die direkten Abgaben und durch Mehreinnahmen aus den indirekten Steuern das B u d g e td e f i z i r für das Jahr 1925 auf zwei Milliarden herabgedrückt worden sei. während man früher mit einem Defizit von drei Milliarden ge rechnet hab«. Sächsischer Landiag 8. Dresden, 22. Januar. Die Sitzung beginnt um 1 Uhr. Der Landtag überweist den Entwurf eines Gesetzes zur Ab änderung des Gesetzes über die Unfallversicherung in der Land- und Forstwirtschaft vom 4. Dezember 1912, ferner die Vorlage Uber die hypothekarische Be lastung der Landwirtschaftsbetriebe des Wirtschafts ministeriums zur Errichtung von Arbeiterwohnungen dem Rechtsauss-buß zur Einzelberatung. Der An trag Anders (DVP.), der die Regierung um Mit teilung über die zur Ver-infachüng der Staats verwaltung getroffenen Maßnahmen ersucht, wurde in der Schlußberatung einstimmig angenommen. (Die Sitzung dauert fori.) Oer neue Amtshauptmann von Freiberg 8. Dresden, 22. Januar. Die Mutmaßungen über die Amts Haupt- mannschakt Freiberg erledigen sich durch die heutige amtliche Mitteilung, daß nach dein von der Freiberger Bezirksversamnssung gemachten Vorschlag der Regierungsrat Uhlig, bisher bei der Kreis- hauptmannschaft Bautzen, zum Amtshauplmann in Freiberg ernannt worden iit. Eine Aufklärung 8. Dresden, 22. Januar. Die Nachrichtenstelle der Staatskanzlei teilt mit: Zu der Nachricht, daß bei der „Wohnstätten. Gesell- schas m. b. H." in Berlin unzulässige Darlehns- gcwährung vorgetommen sei, wird ausdrücklich. be tont, daß diese Wohnstättten-Gesellschafl ein Unter nehmen zur Errichtung von W o h n u ng s b a u t e n für Reichsbeamte ist und nicht mit der „Deutschen Wohnstätten-Bank-A.-G ", einem gemein nützigen Unternehmen zur Gewährung von erst- stell iqen otheken für Kleinwohnüngsbau, zu tun hat. Amerika ratifiziert endlich den Lausanner Kriedensvertrag Washington, 22. Januar. Der Vertrag von Lausanne, durch dessen Ratifikation die Vereinigten Staaten die diplo matischen Beziehungen zur Türkei wieder auf nehmen werden, war Gegenstand einer Besprechung im Weißen Hause. An der Konferenz nahmen die meisten Mitglieder des Senatsausschuffes für aus- wärtige Angelegenheiten sowie der frühere Bot schafter Lhill, der amerikanische Unterhändler beim Abschtt ß des Vertrages, teil. Der Vertrag liegt dem Senatsausschuß bereits sei einem Jahre vor. Branting arbeitsunfähig Stockholm, 22. Januar. De. schwedische Finanzminister Thorsfon er- tlärte im Reichstage, daß infolge der fortdauernden Krankheit des Ministerpräsidenten Branting das Kabinett über einen etwaigen Ersatz berate. Die Presse erblickt hierin die Ankündigung eines un- mittelbar bevorstehenden, mindesten vorläufigen Staateminifterwechsel». Als mutmaßlicher Nachfolger Branting» wird allgemeine Thorsson genannt. kreltLg, ckerc MNmM In MMlkli Vom Bundesvorstand öes Reichsbanners Schwqrz-Rot-Gold wird uns geschrieben: „Am 22. Februar 1924 wurde in Magdcöurg das Reichsbanner Schwarz-Rot Gold (Bund republikani scher Kriegsteilnehmer) gegründet. Ausgabe des auf überparteilicher Grundlage errichteten Bundes, ist nach den Bundessatzungen die Pflege der Kamerad- schäft und republikanischen Gesinnung. Schutz der Reichsverfassung sowie der repubiikauiichcu Länder verfassungen. Trotz aller Anfeindungen, trotz der von den so genannten „vaterländischen Verbänd-m" und den Rechtsparteien betriebenen Hetze hat sich das Reichs banner in den wenigen Monaten seines Bestehens zu der republikanischen MiUioncnoeganisaiion ent wickelt. Dank der Initiative des Reichsbauners ge staltete sich invbesonLerc die Verfassung;, »er im Jahre 1924 zu einen« wahrhaften Volksfest. Der Bundesvorstand hat beschlösse», dec- Grün- Lungstaq des Reichsbanners jcstllck zu begehen. Die Gründungsfeier findet am Sonntag, dem 22. Februar 1925 in Magdeburg, dem Sitze dec Bundesvorstands, statt, '.'ach ökni vorläufigen Festprogramm versammeln sich vormittags 10 Uhr der Bundesvorstand, die Mitglied.-«: des R.-ichsauc- schuffes und die Delegationen sämtlicher Gaue zu einem Festakt. Gleichzeitig finden in den größten Sälen Magdeburgs Fcstversa in m ! u i« g c«« statt. Irn Anschluß hieran vollzieht sich der Au sm ar sch au« dem Domplatz. Nach beendeter Ausstellung sprechen hier der Bund«de und namhafte- Mitglieder des Reichsa.sichusses Der Kundgebung a:«k dem Domplatz folgt der Festzu g und nach der Auslösung des letzteren ttndcn in de.« großen Lokale» f.es.-llige Veranstaltungen statt. Der Beschluß des Bundesvorstandes l at iu allen Ll nc» freudige Zustimmung gejul'Lc-u. so daß mit einer starken Beteiligung aus dem Reiche gerechnet we.ccu darf. Jede Ortsgruppe des Reichsbauucrs muss -hrc Ehre Larin sehen, auf dem Reichsbanner- tag n« NiagLeburg verte.ten zu sei». Deshalb lautet die Parole zum 22. Feb:ua>- 1925 für jeden Reichs bannermann: Auf nach Magdeburg!" Oie Ltntersuchung im Kall Kuiisker Berlin, 22. Januar. Der gestern aus der Haft entlassene General direktor Blau, der im Zusammenhang mit dein Kutisker-Skandal vor etwa vier Wochen verhaftet worden war, ha« eiw Kaution von einer Million Goldmark hinterlegt. Die Verhaftung Blau» erfolgte seinerzeit, weil die Firmen, die zu seinem Konzern gehörten, die „Schlesische A.-G. für auswärtigen Handel' und die „Osten-A.-G. für Handel und Industrie", Akzepte, zum Teil sogar Blanko-Akzepte, dem Bankhause Stein bzw. an Kutisker übergeben halten. Kutister erhielt dann auf Grund dieser Akzepte von der Preußischen Staatsbatik sehr hohe Kredite eingeräumt. In dieser Handlungsweise Blaus erblickte die Staatsanwalt schaft eine Beihilfe zum Betrug, da man an- n^.,m, daß es sich um wertlose Akzepte handelte. Blau hingegen behauptete, daß es Gefälligkeits- akzevr« gewesen waren, wie sie unter Kaufleuten vielfach üblich sind. Er selb» habe durch Lie Her» gäbe der Wechsel keinerlei -Vorteile gehabt, also durch ihre Hingabe keine betrügerischen Absichten ver folgen können. Ueber die persönliche Angelegenheit Kutiskers erklärt man, daß nach Ansicht der zu ständigen Stellen in diesem Falle weiter Ver dunkelungsgefahr besteht. Es ist sogar die ungewöhnliche Maßnahme getroffen worden, Laß den Verteidigern zeitweise keine Sprecherlaubnis erteilt wurde. Rennen zu Nizza 2t. Januar. 1. R.: 1. A. de BellegarLes La Lrau (Laron), 2. Fleur Merveillouse -Haes). 8. Laressa d'Avril -Swaim). — Ferner: Ocrl Le Roi, Lorv Palmors, Hainiac, Fire Ereg. — Toio: 31: 17, 20. — BK.: 28; 15. IS. 2. R.: 1. O. Le Niocauds Matmore («t. Mirai), 2. Ariege (Loiseau), 3. Parliere (Swann. — Ferner: Porbala, Edinite, Stadeceste, La Eure. — Toto: 2b: 14, 12. — BK.: IS: 13, 11. 3. R.: 1. KrlrkianS Gandissart (Gottlieb), 2. Paradoxe 2 (Haes), 3. Tendresse cHervc). — Ferner: Ltoile Bleule, Nivoqe. — Toto: 14: 14, 2-2. — BK.: 13: 13, 2V. 4. Si.: I. Sevadjiaus Argus 2 (HocNirb. 2. Lago bette (Barre), I. Servance (Heroe). — Ferner: Flores, La Mord 2, Amir Akmed, Dutchul-a. — Toro: 44: 21, 20. — BK.: 40: 1y, IS.
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