224 Cosmas von Prag IIP 56—57. 24 Gepränge und reich ausgestattet mit einem sehr berühmten baye rischen Großen Namens Friedrich. 57. Im selben Jahre würdigte sich die Kraft und Weisheit Gottes, welche alles Bestehende durch ihren Wink leitet, unser Ländchen in Gnaden aus dem Fallstricke des Satans und seines Sohnes, des Juden?) Jacob zu erretten. Was seine pechbe schmutzte Hand anrührt, das verunreinigt er, und mit dem Hauche seines Mundes, stinkend wie der eines Basilisken, tödtet er, was er anbläst; viele wahrheitsliebende Leute bezeugen auch, daß man den Satan oft in menschlicher Gestalt als seinen Begleiter und Diener gesehen hat. Daher machte ihn dieser durch feine Künste so verwegen, oder vielmehr so unsinnig, daß sich der lasterhafte Mensch über seinen Stand erhob und die Stellvertretung des Herzogs ausübte, was das christliche Volk arg in Verwirrung brachte. Derselbe wurde nach der Taufe wieder abtrünnig, zer störte nächtlicher Weile den in der Synagoge aufgerichteten und eingeweihten Altar, nahm die heiligen Reliquien weg und scheute sich nicht, sie in seinen Abort zu werfen. Diesen gottesschände- rischen Bösewicht ließ Herzog Wladizlaus, vom Eifer für Christus erfüllt, am 22. Juli festnehmen und in engem Gewahrsam halten. Ach! wie viel ungerecht erworbener Reichthum wurde aus dem Hause dieses Störenfriedes in die Schatzkammer des Herzogs gebracht. Außerdem erlegten auch die Theilnehmer seiner Lasterthaten, die Juden, dem Herzog dreitausend Pfund Silber und hundert Pfund Gold, damit der genannte Hurensohn die Todesstrafe nicht erlitte. Daß aber der Herzog von der Gnade Gottes erleuchtet, die christ lichen Leibeigenen bei allen Juden loskaufte und verbot, daß ferner einer bei ihnen diene, dazu spreche ich Amen und nochmals Amen. Durch diese lobenswerthe That hat er Alles, was er jemals Übles gethan, gut gemacht und sich einen immerdauernden Ruhm erworben. 1) Graf von Bogen. — 2) ^xsNas, wie häufig im Mittelalter, nach dem bekannten horazischen Vers: ers6s.t ^psNrr.