Volltext Seite (XML)
Cosmas von Prag III, 42. 211 Waffen zu ergreifen, und schneller als man es sagen kann über- 1116 schritten sie den Grenzbach. Sofort entbrannte ein erbitterter und blutiger Kampf, dessen man sich nicht im Mindesten versehen hatte, und in welchem der Sohn des oben*) erwähnten Sdan, Namens Jurik, Graf zu Satec, ein schneidiger Ritter, mit vielen angesehenen Männern aus jener Stadt am 13. Mai nach' hef tigem Kampfe siel. Die Übrigen ergriffen die Flucht, in welcher auch der Herzog selbst mit fortgeriffen wurde. Otto und Sobe- zlau aber umgingen mit vier starken 2) Heerhaufen und eben so vielen böhmischen einen Berg, der sie verdeckte, und stürzten sich unvermerkt und mit großem Ungestüm auf das ungarische Lager, in welchem der König und seine Großen und Bischöfe, ohne etwas von der Schlacht zu ahnen, beim Becher und reichlichem Mahle saßen. Wozu viele Worte? Hätte nicht der Erzbischof Laurentius 2) mit dem König möglichst schnell die Flucht ergriffen, sw wäre dieser selbst der Todesgefahr nicht entgangen. Ohne Zweifel gingen dabei mehr edle und unedle Ungarn zu Grunde, als zur Zeit des heiligen Oudalrich am Lechfluffe. Als aber jene Fremdenlegionen, von welchen wir gesprochen und welche unfern Herzog geschlagen hatten, vom Blutbade zurückkehrend die Ihrigen theils flüchtig, theils haufenweise darniedergestreckt und die Unserigen im Lager sahen, wendeten auch sie sich zu schmäh licher Flucht. Beim Anblick derselben glaubte man im königlichen Lager, das bereits jenseits der Brücke von Belim aufgeschlagen war, der Feind setze seine Verfolgung fort, und es ertranken noch viel Mehrere, welche aus Furcht entfliehen wollten, im Flusse Wag. Tie Unserigen dagegen hatten den Sieg errungen, spannten übernacht ihre Zelte im feindlichen Lager auf und die Ritter Plünderten die ungarischen Schätze, nämlich eine stolze Menge goldener und silberner Gefäße. Und zum eignen Gebrauch nahm, was es gefunden, das Kriegsvolk. 1) II, 35. — 2) mährischen. — 3) von Gran. 14*