204 Cosmas von Prag III, 36. 1110 von Eisen? Was nützt euch das Leben? O der immerwährenden Schmach für uns und unsere Nachkommen! Seht, eure Getreide felder glimmen, von euren Häusern erhebt sich der Rauch zu den Wolken, das Feuer wüthet auf der ganzen Fläche des Landes und doch brennt es noch nicht in eure Herzen, die kälter sind als Eis. Wenn aber euer Herz vertrocknet ist, warum entbrennt nicht we nigstens der Magen, der durch Hunger zu Grund geht, vom Eifer für das Recht? Rührt euch das Weinen und Klagen eurer Frauen nicht, Deren Jammer und Klagegeschrei sich erhebt zu den Sternen? Wessen Herz erfüllt nicht das Winseln der Säugenden oder die Klage der Schwangeren, das Seufzen einer vom Feind geraubten Gattin mit Bitterkeit? Wer kann sich der Thränen enthalten, wenn er sieht, wie seine weinenden Kinder wie Läinmer hinge schlachtet, oder von der Brust der Mutter weggerissen werden? Und es wäre noch leichter zu ertragen, wenn dies Alles nicht von Geringeren zugefügt worden wäre. Fürwahr, wenn mir nur drei Schilde folgen, werde ich heute des zweifelhafte Kriegsglück nicht unversucht lasten." Und sofort durchschwamm der Herzog und mit ihm das ganze Heer, jeder wo er gerade am Ufer stand, ohne eine Furt zu suchen und ohne Ordnung, das Wasser, von dem Wunsche beseelt, für's Vaterland zu sterben. Kraft gab ihnen der Zorn über den zugefügten Schaden und sie beeilten sich, so gut sie konnten, selbst mit Gefahr ihres Lebens den wohl- * feilen Triumph der Feinde zu stören. Des andern Tages aber fetzte der mehrgenannte Herzog von Polen über das Flüßchen Trutinai) und weil über dasselbe nicht überall gut zu kommen ist, befahl er, daß Leute mit der Beute und den Kranken voraus ziehen sollten. Er selbst aber blieb mit wohlgerüstetcn Rittern an einem geeigneten Platze zu Deckung kampfbereit stehen. Als I> Ei» München dieses NamenS giebt es nicht und meint Cosmas wohl die bei Trautenau vortiberfließende Aupa.