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168 Cosmas von Prag III, 9—10. 1099 alte Friedens- und Freundschaftsbündnis und bekräftigten es mit einem Eid. Daselbst stellte Herzog Bracizlaus auch seinen Er wählten, den Diakon Hermann, dem Erzbischof Seraphim vor, auf daß er ihn ordiniere. Dieser begab sich nach der Stadt Strigonia, seinem Bischofssitze, und weihte ihn zu der Zeit, wo die heiligen Weihen ertheilt werden, am 11. Juni'), zum Priester, und auch mich, obwohl unwürdig, erhob er zu derselben Würde. Der Herzog aber kehrte nach dieser Zusammenkunft zurück und schlug ein Lager bei der Stadt Brünn; er war nämlich sehr er bittert über die Söhne seines Vatersbruders, Udalrich und Lu- lold v). Diese flohen vor seinem Angesicht, schlossen sich in feste Plätze ein und übergaben ihm die übrigen Städte durch Abge sandte, aus Furcht, er könnte das Land verwüsten. Bracizlaus legte also Besatzung in die eingeräumten Städte und kehrte, die selben seinem Bruder Borivoy überlassend, nach Böhmen zurück. Die Söhne Ottos 2) aber, Suatopluk und Otto mit ihrer Mutter Eufemia, waren dem Herzog sehr unterthänig und treu. Im selben Jahre lud auch Herzog Bracizlaus an Weihnachten Bolez- lans^), der mit ihm durch seine Schwesterö) verwandt war, zu einem Gastmahle, das in der Stadt Satec bereitet war, und da selbst wurde am Festtage selbst Bolezlaus mit Beistimmung aller böhmischen Grafen, der Schwertträger seines Oheims. Nach dem Feste entließ er ihn in die Heimath und bestimmte ihm zum Geschenke für die Ausübung des Schwertträger-Amtes hundert Mark Silber und zehn Plund Gold von dem Tribut, den sein Vater Wladizlaus jährlich zahlte. 1100 10. Im Jahre der göttlichen Menschwerdung 1100, als Herzog Bracizlaus von Einigen als sicher erfahren hatte, daß der Kaiser Ostern in der Stadt Mainz feiern wollte, hielt er es für das Beste, Hermann, seinen Erwählten, dahin zu schicken, 1) Sieh S. Ni A. I. — 2) Sieh oben III, 5. — 3) Von Mähren Olmütz. — 4) Von Polen. — 5) Judith.