CoSmas von Prag III, 7—g. 167 Versammlung berufen, wo mit Beistimmung des gesammten 1099 Klerus und Volkes Hermann, der als Diakon zum Propst von Bolezlav erhoben war, wider seinen Willen zu der höheren Ehre der Bischofswürde befördert wird. Die Wahl wurde aber vollzogen im Jahre der göttlichen Menschwerdung 1099 am 28. Februar. 8. Weil nun in demselben Jahre Kaiser Heinrich III.*) Ostern zu Regensburg feierte, erhielt Herzog Braeizlaus den Befehl, mit seinem Erwählten dahin zu kommen, und traf, nach dem er auf der Burg Wissegrad Ostern gehalten, am dritten Tage nach der Osteroctav 2) daselbst ein. Da er schon vor dem Feste sowohl dem Kaiser als dessen Großen, soviele er deren am Hofe zu Freunden hatte, Liebesgaben vorausgeschickt, so kamen sie ihm fast drei Meilen weil entgegen und führten ihn unter vielen Ehrenbezeugungen i» die Stadt. Auf seine erste Bitte bestätigte der Kaiser die Wahl der Böhmen und belehnte Hermann mit dem Ring und Bischofsstab. Auch erlangte er^) noch durch seine Bitten vom Kaiser, daß er seinem Bruder Borivoy die Fahne <>) gab und ihn allen mitgekommcnen Böhmen als denjenigen be zeichnet?, den sie nach dem Tode seines Bruders auf den Thron erheben sollten. 9. Im gleichen Jahre kam Herzog Braeizlaus mit einem Heere nach Mähren, stellte die Burg Podivin wieder her, über gab sie, wie cs früher gewesen, der Gewalt des Bischofs Hermann und feierte daselbst in dem Dorfe Zlaunica Pfingsten. Darauf kam er mit Choloman, dem König von Ungarn, auf dem Luczkob) genannten Felde zusammen, wo sie Vieles mit einander besprachen und verhandelten, um beide Theile zufrieden zu stellen. Nachdem sie sich wechselseitig überreich beschenkt hatten, erneuerten sie das 1) Heinrich IV. — L) Am 19. April. - 3) Herzog Braeizlaus. — 4) Das Zeichen der Belehnung mit dem Herzogthum. Hierdurch wurde die bereits S. 1V4 A. 4 erwähnte Seniorats-Erbsolge thatsächlich verletzt. — S) Hüll, Kr. u. siidostl. von Hradschin.