162 Cosmas von Prag III, 2—4. 1094 sie daselbst dem Erzbischof von Mainz zur Ordinieruug vorzn- stellcn. Da derselbe sich für sie verwendete und vor dem Erz bischof und der gesammtcn Synode bezeugte, daß ihre Wahl vom Kaiser in der Stadt Mantua bestätigt worden, so wurden beide mit Bestimmung sämmtlicher Suffragane am 12. März von dem Mainzer Erzbischof, Namens Routard, ordiniert. 3. Im selben Jahre war eine große Sterblichkeit der Menschen, vorzüglich aber in Deutschland. Als nämlich die genannten Bi schöfe auf ihrem Rückwege von Mainz durch ein Dorf, Namens Amberk kamen, konnten sie die außerhalb des Dorfes gelegene, sehr geräumige Pfarrkirche nicht betreten, um eine Messe zu hören, weil der ganze Boden voller Leichen lag. Auch in der Stadl Kaker war nicht ein Haus, in welchem sich nicht drei oder vier Leichen befanden; wir gingen also daran vorüber und übernachteten unweit der Stadt auf freiem Felde. Im Monat September des selben Jahres nahm Herzog Bracizlaus eine Wittwe aus Bayern, Namens Lükarthe, die Schwester des Grafen Albert 2), zur Ge mahlin. Auch weihte im gleichen Jahre am 27. September Bischof Cosmas auf Befehl des Herzogs den Altar des heiligen Bitus, da das Münster noch nicht vollendet war. 1095 4. Im Jahre der göttlichen Menschwerdung 1095 erschien der nördliche Himmel viele Nächte hindurch geröthet. 1096 Im Jahre der göttlichen Menschwerdung 1096, am 14. April, wurde auf Befehl Bracizlaus', des glorreichen Herzogs von Böh men, das Münster der heiligen Martirer Vitus, Wencezlaus und Adalbert von dem ehrwürdigen Bischof Cosmas geweiht. Im selben Jahre ergriff das Volk ein solcher Eifer, oder vielmehr göttliche Eingebung, nach Jerusalem zu ziehen, daß in Deutsch land und besonders in Ostfranken in den Städten und Dörfern nur wenige Einwohner zurückblieben. Da die Heere ihrer Stärke wegen nicht alle auf einem Wege ziehen konnten, kamen auch l) Amberg. — 2) Das Haus, welchem beide entstammen, ist nicht bekannt.