Cosmas von Prag III. 1—2. 161 Gottes ab. Und weil er immer den einen wahren Gott reinen 1092 Herzens verehrte und für ihn eiferte, gefiel er allen Freunden Gottes. Er war nämlich ein ansehnlicher Fürst, im Felde ein willkommener Führer, ein unüberwindlicher Ritter. So oft er nach Polen zog, kehrte er im glänzenden Triumph zurück. Im Jahre der göttlichen Menschwerdung 1093, dem ersten seiner 1093 Regierung, verwüstete er dasselbe durch häufige Einfälle derart, daß auf dieser Seite des Oderflusses von der Burg RecenH bis nach Glogo»2), das einzige Nemci^) ausgenommen, sich kein Ein wohner mehr befand. Gleichwohl ließ er nicht nach, das Land zu verheeren, bis der Fürst Wladizlaus von Polen ihm mit de- müthiger Bitte den Tribut für das vergangene und für das laufende Jahr bis auf Len letzten Heller zahlte. Diese Abgabe belief sich aber auf tausend Mark Silber und sechzig Mark Gold. Derselbe Herzogs) übergab auch die zur Provinz Kladscoö) ge hörigen Orte seinem Sohne Bolezlav und machte ihn durch Handschlag und Treugelöbnis zu einem Manne des Herzogs Bracizlaus, damit er im Gehorsam gegen seinen Oheim die vom Vater ihm übergebene Provinz unangefochten besitzen möchte. Auch leistete er einen Eid, den von Herzog BracislauZ b) früher festgesetzten Tribut von jährlich fünfhundert Mark Silber und dreißig Mark Gold für den zugestandenen Frieden zur Verfall zeit zu bezahlen. 2. Im Jahre der göttlichen Menschwerdung 1094, während 1094 Kaiser Heinrich III. ?) noch jenseits der Berge in Longobardien die Reichsgeschäfte besorgte, wurde von allen Bischöfen und Fürsten des römischen Reichs auf Mittefasten eine Generalsynode in der Stadt Mainz angesagt, zu welcher Herzog Bracizlaus die er wählten Bischöfe Cosmas und Andreas schickte, indem er sie dem schon oft genannten Pfalzgrafen Rapota übergab, mit der Bitte, I) Ritschen, die Ruinen davon rechts der Oder oberhalb Ohlau. — 2) Glogau. — S) Nimptsch. — 4) Wladizlaus. — ö) Glatz. — 6) Braeizlaus I. — 7) Heinrich IV. Geschichtschreiber. Lies. 74. Cosmas von Prag. II