Cosmas von Prag III. 159 geschehen sind, ausführlich schildern, so würden wir ohne Zweifel Anstoß bei jenen erregen, welche noch leben, und die Neulinge und Jaherren sind, die auf das Wort des Herzogs keine Antwort so schnell bei der Hand haben, als: „Ja Herr", „Ja so ist es, Herr", „Ja thue dies, Herr". So war es aber früher nicht, denn damals hielt der Herzog denjenigen am meisten in Ehren, welcher auf kluge Weise die Gerechtigkeit der Ungerechtigkeit ent gegensetzte und schlechte Rathgeber und solche, die vom Pfade des Rechtes abgewichen waren, durch ein einziges wahres Wort wieder zurückfuhrtc. Solche giebt es jetzt nicht mehr, oder nur wenige, und wenn noch welche da sind und sie schweigen, so sind sie ge wissermaßen nicht da. Es ist nämlich eben so fehlerhaft und straf bar, die Wahrheit zu verschweigen, wie die Unwahrheit zu billigen. Daher scheint es uns viel sicherer, einen Traum, der keine Zeugen hat, zu beschreiben, als die Thaten der jetzt Lebenden, und wir überlassen die ausführliche Schilderung derselben den Nachkommen. Damit wir aber nicht beschuldigt werden, dies ganz unberührt gelassen zu haben, wollen wir Sorge tragen, einiges Wenige der Hauptsache nach aufzuzeichnen i). 1) Loserth hat nachgewiesen daß auch hier die Worte des Regina z. I. 8S2, wo >r ans die Geschichte seiner Zeit übergeht, von Cosnias benutzt find.