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Cosmas von Prag II, 43—44. 147 herbeikamen und sie angrifsen, wie wir obeni) berichtet haben. 1091 Diese Rede ging aber dem jungen Manne sehr zu Herzen, und schmerzte ihn nicht minder, als ob ein vergifteter Pfeil sein Herz durchbohrt hätte; er ging traurig in's Lager und nahm keine Speise zu sich bis es Nacht war. Bei finsterer Nacht ver sammelte er die Seimgen, theilte ihnen seinen Verdruß mit und fragte sie, wie man sich an dem unverschämten Schatzmeister rächen könnte. Auch schickte er in derselben Nacht heimlich zu seinem Baterbruder Chounrad, setzte ihm auseinander, wie und von wem er beleidigt worden, und ging ihn um Rath an, was zu thun wäre. Dieser antwortete: „Wenn du erkennst, wer du bist, so scheue dich nicht, das Feuer, das mich nicht minder brennt als dich, auszulöschen, ein Versäumnis wäre nicht zu loben". Chounrad wußte nämlich recht wohl, daß der König dies alles auf den Rath Zderads that. Als aber der Bote Bracizlaus die Worte seines Vatersbrnders hinlerbrachte, wurden sie von Allen gebilligt, sie stimmten ihnen bei und priesen den Ausspruch des Herzogs als von Gott ihnen gegeben, weil sie selbst früher das Nämliche gerathen hatten. Wozu viele Worte? Während dieser ganzen Nacht wird über das verhandelt, was am Morgen Mm Vollzug kömmt. 44. Mit Tages Grauen schickt Bracizlaus zu dem genannten Schatzmeister und läßt ihn fragen, wo es ihm genehm sei, zu einer gemeinschaftlichen Berathung sich einzufinden. Dieser, nichts Böses ahnend, nimmt den Grafen Drisimir mit sich und sie wachen sich, nur zu zweit, auf den Weg. Als sie der Prinz den Weiten: sah, ging er ihnen, den Andern nur um einen Stein wurf voraus, entgegen; er hatte mit seinen Leuten ausgemacht, wenn er seinen Handschuh ihm in den Schoß werfen würde, sollten sie thun, was sie versprochen. Nachdem er demselben Einiges vorgeworfen, womit er ihn öfters beleidigt hatte, sprach >) II, ss. >