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Ariadne. Ich halte liebend dich umfangen: ich trotze muthig dem Geschick! ’l'heseus. Nicht auf des Weibes Rosenwangen blüht freyer Helden Lebensgiück! Ariadne. O, helft mir, helft zurück ihn-briu- gen — St Chor der Bacchantinnen. Er kommt in seiner hohen Schöne, in holder, herrlicher Gestalt! Erhebt euch muthig, jubelnde Töne! Er kommt in seiner hohen Schöne; ihr Dithyramben, schallet, schallt! Chor der Satyrn und Faunen. Sey willkommen, Thyrusschwinger! Sey willkommen, Freudenbringer! Preis gebührt nur dir allein! Evoe sey dir gesungen; und wie du die Welt bezwungen, bleibe ewig dein sie, dein! Erste Bacchantin. Aus der Erde dunkelm Schoosse hast du , grosser Gott der Reben, Bacchus. Verzage nicht! Dahin sind deine Leiden, vertrieben ist die düstre, schwere Nacht; in leichtem Tanz umgaukeln dich die Freuden, und hell umglänzt dich ew’ger Jugend Pracht! Chor der Begleiter. Der Mhnn inu^s. mit dem Leben 1 ,ringen: nicht an das Weib ist er gebannt, und jmf des Ruhmes goldnfcn Schwin- ! i • gea steigt er allein ms Gotterland! Ariadne. Von ihm, von ihm allein gelassen auf rauher Klippen ödem Strand, fern von dem theuern Vaterland? Und dieses Herz — er könnt’ es hassen? —- Weh mir, die selbst sich ausgeschieden vom Vaterhaus, von stillem Frieden! -r- Herauf, ihr dunkeln Eumemden, ihm nach, mit der Fackel rothe.m Brand, mit der blul’gen Geisel in rächender Hand! Er schwur bey euch, ihr stygischeii Mächte; und gebrochen, gebrochen hat er deh Bund! So donnert ihn nieder, mit eherner Rechte, hinhnter in des Orcus offenen Schlund I Nectar in crystallnen Strömen schöpferisch hervorgerufen — Erster Satyr. Dass der Mensch in irrd’scher Hülle leicht entkörpert aufwärts fliege; träume, mit Olympos Göttern hoch im goldnen Saal zu sitzen! Zweyte Bacchantin. Selbst des Orcus Riegel bebten, als dem Tritt weit donnernd halte, als, umschwebt von jungen Horen, du Aides Pforten sprengtest! Chor der Faunen und Satyrn-. Evan, Evan, Thyrsusschw'inger! Sey willkommen FreudcnbringeH