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Taf. LVII. Verzierung eines Vorsaales. D er Grundrifs zeigt uns, dafs wir hier einen Vorsaal des zweyten Gefchosses eines zierlichen Gebäudes vor uns haben, in den zwey gleiche Treppen führen, die aus dem Vorhause des untern Stockwerks hinaufgehn. Dieser Saal wird durch drey Fen ster erleuchtet. Seine Verzierung besteht aus einfachen cannelirten Pilastern, zwi schen denen Füllungen liegen, die mit Leisten eingefafst sind. Ueber den Wänden zieht sich ein Kreis herum, der a la Greque verziert ist, und über dem darüber hin-' weglaufenden Kranze erhebt sich eine grofs Hohlkehle, die mit kleinen viereckigen Feldern besetzt ist. An der hintern Wand, den Fenltern gegenüber, iltin der Mitte zwischen Pilastern eine Nische befindlich, in der ein Tripus auf einem Würfel steht, der vielleicht als Ofen dienen könnte, und die Seitenwände haben Thüren, wodurch man in die Zimmer kommt. Taf. LVIII. ' Verzierung eines Kabin et s. • i Fdne eben so untexhaltende als interessante Verzierung für Zimmer sind Kupferstiche in zierliche Rahmen eingefafst, nur müssen an einer Wand nicht zu viel hängen, theils weil dieses keinen schönen Anblick gewährt, und das Auge, durch zu viel Gegenstände verwirrt, nicht weifs, wo es sich hinwenden soll, theils weil auch die in der Höhe hängenden Kupfer verlohren gehn und nicht deutlich können gesehen werden. Da her ist es sehr gut, wenn der obere Theil der Wände eine andere Verzieruüg erhält und nur der untere zu Kupferstichen bestimmt ist, wie in dieser vor uns liegenden Tafel. Wenn gleich durch einen solchen wagerechten Abschnitt, wie er hier ange bracht ist, das Zimmer etwas niedriger erscheint, als es wirklich ist, so wird doch durch den grofsen Bogen über der Thür die Höhe desselben gleichsam wieder herge- stcllt. Auf jeder Wand neben der Thür müssen nur wenige Kupferstiche aufgehan gen w r erden. Ein einziger sehr grofser würde sich am besten ausnehmen, doch wer den auch vier bis fünf von verschiedenen Gröfsen, symmetrisch aufgehangen, die Wand nicht zu sehr anfüllen.