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Zweiter Herllots. Der Saal wird um halb 5 Uhr geöffnet und der Anfang ist um 6 Uhr. Einlass - Jiillets zu 16 Groschen, sind lei dem Bibliothek - jidufwärter Schröter und am Eingänge des Saals zu bekommen. Variationen mit Polonaise für die Violine, mit Begleit, des Orchesters, comp. und gesp. von Hrn. Uber. Cantate auf Haydn’s Tod, von L. Cherubini. (Neu.) Verehrer hoher Kunst! nehmt Theil an meinem Grame! Stimmt ein in meinen Schmerz mit frömmsten Klageton! Der Donau heil’ger Schwan, Apollo’s Liebdingssohn, in ewig neuem Ruhm durchhallt die Welt sein Name, Er starb! Er starb! Sein letzter Hauch ist melodisch entdohn. Unerweicht durch sein Lied? Wie? so feindselig trennte die Parze ihr Gespinnst? Hielt kein Schutzgott sie ab? O Bestimmung der Menschheit! Genie! Verdienst! Talente! Alles deckt und zerstört das umnachtende Grab. Nein, des Genius Glut, die ein Gott ihm gegeben, erlosch nicht in der Gruft, — blieb höherm Zweck geweiht! Ewig wird wie sein Ruhm, sein Geist unsterblich leben: beide siegen, verklärt über Nichtseyn und Zeit. Sänger der Schöpfung, dein Geist, voll Kraft und Feuer, Schwand hin, verhaucht im reinsten Sphärenton. Dies heilge Lied, noch später - Nachwelt theuer, tönt nun im Chor an der Gottheit Thron. Dem Orpheus gleich, dem Liebling der Camönen, der Huld und Beyfall vom Orkus erzwang, hörst du den Gruss reiner Geister ertönen; doch schweigend lauscht auf deirr Lied ihr Gesang.