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Unter ländlichen Arbeiter- oder Familienhäusern begreift man vorzugsweise diejenigen Wohngebäude, in welchen die zur Bewirtschaf tung eines Gutes notwendigen verheirateten Arbeiter, welche nicht unmittelbar zum Hofgesinde gehören, untergebracht werden. Diese Arbeiter sind die ersten, notwendigsten und durchaus unent behrlichsten Personen beim Ackerbau, besonders auf Landgütern, welche eine gröfsere oder kleinere Zahl derselben, das ganze Jahr hindurch, beschäftigen müssen. Obgleich in Folge verschiedener Verhältnisse der Wert der Land güter und ihrer Erträge fast um das Doppelte und Dreifache gestiegen ist, so hat dies bis jetzt doch nur wenige günstige Folgen für die länd lichen Arbeiter („die kleinen Leute“) gehabt, für welche im All gemeinen, zur Erleichterung ihres harten Lebenslooses, und Verbesserung ihrer anderweitigen Zustände, noch vieles zu thun übrig geblieben ist. Auf Erhaltung und Beförderung von Kraft und Gesundheit, jener arbeitenden Klasse, ist die Beschaffenheit ihrer Wohnungen von dem höchsten Einflüsse, aus engen, niedrigen, dumpfigen und feuchten Woh nungen kann niemals ein gesunder, kräftiger und arbeitsamer Menschen schlag hervorgehen, ganz abgesehen davon, dafs eine helle und geräu mige, reinliche und gesunde Wohnung auch auf das Gemüth vortheilhaft einwirkt. „Erwägt man, sagt Schnell (in seiner gekrönten Preisschrift: Vorschläge zur Verbesserung der Arbeitsverhältnisse, na mentlich auf dem Lande), wie wenig im Ganzen der Aufbau und die Instandhaltung der Wohnungen kostet, und weifs man, wozu wahrlich wenig Einsicht und Lebenskunde gehört, dafs geräumige, gut gelegene, für den Winter warme Wohnungen so ungemein viel zur Erhaltung und Beförderung der leiblichen Gesundheit beitragen, so mufs man es doppelt