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148 Oer Os-vb/scbe Mörtel wirb beute wobl nur ausnabmsweife in 6er Braxls ver- wenbet. Or wirb baburcb bergessellt, bass in fertig mit bem 3anbmufLtm angemacbten Oussmörtel eine genau bestimmte Menge ssilcb gebrannten ungelofcbten Kalkes in Mebssorm gemifcbt wirb, unb mwar so viel, wie bas Oewicbt bes Oebaltes bes Mörtels an Ketmkalk betrügt, bei einem Mjfcbungsverbältniss von 1 Obeil Kalkbrei mu 3 Bbeilen 3anb etwa ^/s Bbeil ^.etmkalkpulver. Oer beigemifcbte Ketmkalk entmiebt bem Kalkteig sein Quellungswasser unb bewirbt baburcb energissbe Oläcbenanmiebung unter bessbränktem Ontgegencfuellen 6cs bcb bpbratibrcnben Kalkmusatmes unb unter Bildung bvbrauli leben Kalkbvbrats. Oiese obne irgend welcbe cbemiscben sog. lsspbraulesactoren eintretenbe byssraulifcbe Verkittung ist so energiscb, bass Z-oOo/'sebcr Mörtel uns 1 Oewicbtstbell Ket/.kalk unb 8 Oewicbtstbeilen 3anb scbon nacb einer 3tunbe Orbärtung 3 l-8 2ugfessigkeit für ausweist. Oaburcb erklärt beb aucb bie so auffallende Wirkung 6er fog. verlängerten Zementmörtel, bei denen ebenfalls einem Ouftmürtel niebt b^bratibrte ^ufcbläge mugefetmt werben, ^ucb 6ie Wirkung 6er b^braulifcben 2ulcbläge wirb 6urcb Verwendung von Ketmkalk sebr befördert. Hiervon soll in ^.rt. 146 u. 148 weiter clie Kebe sein. Oer lebendige, 6. b. ungelofcbte Kalk spielt überbaupt scbon bei 6en Kecepten bes für Kitte eine wicbtige Kölle, un6 mwar stets in Verbindung mit einer KvärsuULKcn oolloibal ciuellfäbigen ober einer ecbten LoIIoibfubssanm, bie allmäbbcb bis mur Ver- ilüssigung aufguellen bann, bei Ontmiebung bes Quellungswassers bcb aber als feste Blülle nieberfcblägt. Ocbfenblut, bi weiss, Milcb etc. geboren bierber unb eben so bie burcb bas Brennen aufgessblossene Kieselsäure unb Obonerbe. Oamit ist micb bie Erklärung ber Wirkungsweife ber bvbrauli leben Kalbe gegeben. Wirb ber b^brauliscbs Kalb nicbt activ, sonbern nacb Beendigung bes Oöscb- vorganges passiv verwenbet, so tritt bie bis mur Bläcbenanmiebung unb bamit mum Abbinden gebenbe ^.neinanbercfuellung ber lb^braulelactoren nur allmäblicb ein, unb bis Lu bielem cVugenblicb bann ber Mörtel burcb bewegtes Wasser merlcblämmt unb seine Wirkfamkeit aufgeboben werben, Man lässt baber folcben Kalb stets vorber abbinben, bevor er bem Wasser ausgeletmt wirb. --7 Oas Oöfcbversabren ist bierbei entweber bas bes Ointaucbens ober bes Le- v°r(!,kr-n. spritzens. Beim Ointaucbcn werben mit 3tücbbalb gefüllte, grobmascbige Orabtbörbe von ca. 201 Inbalt mittels Winben in wassergefüllte (Kuben getaucbt, etwa eine Minute bis mum Vollfaugen barin belassen unb bann in Blauten ober Lebälter ge stürmt, welcbe Zwecks 2ufammenbaltens ber Wärme mit grober Oeinwanb, 3trob- becben ober einer Banblcbicbt bebecbt werben. Oas Oöfcbversabren mittels Bespritzens wirb berart ausgetubrt, bass ber Kalb in etwa 3,so m lange, 1,6« m breite unb 0,2 s m bobe Kalkbänke gebracbt, bort in kleinere 3tücbe merfcblagen unb 10 bis 15 cm bocb aufgescbüttet wirb. Hieraus wirb ber Kalb mittels (Messkanne bebraust, eine 3tunbe beb selbst überlassen unb aber mals begossen. Kack weiterem 8teben, 1 bis 1 ^2 3tunben lang, ist gut gebrannter Kalk fertig. Dann wirb derselbe 10 bis 15cm bocb mit 3anb bebeckt unb bis mur Verwenbung 24 Btunben lang Heben gelaffen. Hierauf wirb bie 3anbbecke entfernt unb ber Kalk gebebt. 1 cbm westtälifcber b^braubfeber Kalk in 3tücken von Baust- grosse von 900 K Oewicbt braucbt bierbei 34 Brocent Wasser unb giebt 2 cdm 3tauk- kalk von 630^8 für I cdm Oewicbt. Oiefes Verlabren iss besonders in Korbbeutfcblanb verbreitet. In ber 3cbweim HZ. Hlörtel. n6.