Volltext Seite (XML)
iZ7 4) Kalkwaffer iss die aus Kalkbrei oder Kalkmilcb sicb ablondernde gelattigte Döfung von Kalk. In 100 Ibeilen Wasser sind bei 15 Llrad L. 0,i2 7 Lbeile Kalk löslicb, und bei erbebter Temperatur nimmt die Döslicbkeit nocb ab; bei 100 Orad L. bnd nur 0,nv Lbeile löslicb. Diese Digenscbast iss teebniscb von Ledeutung; denn, wie /ss/7 nacbgewielen bat, setzen beb beim Drbitzcn äug kalt gesättigter Döbing unter /Vbscbluss von Koblensäure Xr/ssalle ab, die beb beim Drkalten im Wasser nicbt mebr losen. Daraus berubt cbe Wirkung Oes Vo-'/o/scben bidraubscb abbindenden Mörtels. 5) 7h-'f<Vscber Nortel wird unter c bebanclelt werben. Ds sei bier noeb cler in cler Märteltecbnik üblicken Ausdrücke »Verbrennen« und »Drlaufen« Oss Kalkes geclacbt. Din Kalk wircl verbrannt genannt, wenn ibm nicbt genug Wasser zugesetzt wircl, um damit Lrei bilden zu können, aber dock mebr als genügt, um ibn zu Ltaubb^clrat zu löschen. Ds bildet lick bierbei aus der anfänglichen Lösung unter unvollkommener Aufquellung Kr/Kallinisebes Kalkb/drat, das tbeilwebe nocb /Vetzkalk umsckbesst. Lei mangelndem Durcbrübren kann sei btt bei genügender Waslerzufubr ein Lbeil Kalk verbrennen. Verbrannter Kalk iublt ücb körnig, kurz und sandig an und bildet erst nacb längerer Lagerung völlig ge quollenes Kalkbgdrat. Drsäust beisst der Kalk, wenn er aus einmal mebr Wasser bekommt, als zur kildung normalen Kalkbreis erforderlich ist. Solcher Kalk ist obne genügende Dr- bitzung gelöscbt und nimmt erst in spaterer zleit die ricbtige Lreiconbstenz an. In beiden Lallen wird also der Mörtel nicbt scblecbt, sondern der Vorgang des Löschens wird nur sebr verlangsamt. Luftkalkmürtel gebt aus der Lreisorm in die unplasllscbe, starre Dorm stets unter Wasserverlust clurcb Verdunsten, Hb saugen und Druck über, und zwar ganz obne scbars markirbare Orenze. Itntsprecbend dem t)/c/a-/'scben Oesetz näbern bcb durcb die Verminderung der Wasserbüllen die gequollenen Kalkkörner, unter Verminderung ibres Volums, aber unter Drböbung der verkittenden Kraft, und zwar gebt die Verdunstung und damit die Volumverminderung von der Oberlläcbe aus und bewirkt dabei an fetten Kalkmörteln das ltnttteben von Scbwindrissen. Lei genügender Magerung durcb Land, der im dickt gelagerten Dultand ein nicbt mebr scbwindendes Skelett bildet, bnden keine Kiisbildungen mebr statt. Sobald der plastiscbe Dustand in den starren llbergegangen ist, was bei einem Wabergebalt unter 60 Lrocent beginnt, beisst der Mörtel angezogen. Das hnzieben bezeichnet also die Orenze zwiscben plastiscb und starr. Man bat nacb dem Vor gänge Krks/s beb geeinigt, das hnzieben als eingetreten anzuseben, sobald eine Kadsl von I<;mm Ouerscbnitt bei lotbrecbter Stellung und 300 § Lelastung den Mörtel nicbt mebr ciurcbdringt. Mit dem Augenblick des Wnziebens beginnt aucb die Drbärtung, und zwar stets von der Oberlläcbe aus durcb sebr ralcbe /Vulnabme von Koblensäure aus der Duft, unter Lildung von koblensaurem Kalk in kristallinischer Dorm, unter stetiger Verminderung des Wassergehaltes. Hiles, was das Dinwirken der Koblensäure und das hustreten von Wasser be fördert, beschleunigt und verstärkt den Drbartungsvorgang. Vergrösserung der Ober flächen, Vermebrung der Dwilcbenräume durcb Drböbung des Landzusatzes, Leför- derung des Verdunstens durcb Duftzug und erböbte Temperatur wirken günstig auf 8z. 9° 6es Xallces. 9--