89 schmuck bei Seite lege, — nicht um mich zu putzen, natürlich! — o, ich Unglückliche, — sondern um der Oktavia und deiner Lima eine Kleinigkeit verehren zu können, bannt ich durch ihre Vermittlung desto eher deine Gnade und Freundlichkeit erlangen kann!" Cäsar freute sich über diese Worte sehr , weil er darin einen Beweis für eine wiederkehrende Lust am Leben zu finden glaubte. Er entgegnete also, „daß er ihr all diese Sachen zur Verfügung stelle, — daß ihre Behandlung überhaupt an Glanz und Wohlwollen alle ihre Erwartungen übertreffen werde." Dann entfernte er sich rasch, in der Meinung, sie getäuscht zu haben, während er vielmehr selbst der Getäuschte war. 84. Unter Cüsars näheren Freunden befand sich Cornelius Dolabella, ein junger Mann von vornehmer Herkunft. Dieser war gegen Kleopatra sehr wohlwollend gestimmt und ließ ihr daher, um ihr eine Gefälligkeit zu erweisen, auf ihre Bitten jetzt durch einen Boten die Mittheilung machen, daß Cäsar selbst auf dem Landweg über Syrien «drücken werde und sie nebst den Kindern in drei Ta gen gleichsam nach Rom zu schicken entschlossen sei. Auf diese Nachricht bat sie zuerst Cäsar um die Erlaubniß, dem Antonius ein Todtenopfer darbringen zu dürfen. Da er die Genehmigung hiezu ertheilte, so ließ sie sich in das Grabmal brin gen, umschlang dort nebst ihren vertrauten Frauen den Sarg und rief: „o thenrer Antonius, noch vor wenigen Tagen, als ich dich bestattete, — da waren meine Hände noch frei. Wenn ich jetzt dir dieses Todtenopfer weihe, bin ich eine Gefangene und werde streng bewacht, damit ich diesen Sklavenleib nicht durch Schlagen oder Kla gen entstelle, — diesen Leib, der nur noch aufbewahrt wird für die Triumphe über dich! Erwarte keine weiteren Ehren oder Opfer mehr! Dieß sind die letzten; denn Kleopatra wird fortgeschleppt. Im Leben hat nichts, nichts uns zu trennen vermocht; aber im Tode vielleicht — da müssen wir die Plätze tauschen. Du bist ein Römer und liegst hier; und ich Unglückliche werde in Italien nur so ein Stncklein von deinem Heimatland erhalten! Aber wenn die Götter dort nur noch einige Kraft und Macht besitzen, (denn die Götter dieses Landes haben mich verrathen!) so gieb deine Gattin nicht