Volltext Seite (XML)
vo» Laodikea, der iu Rom dem Antonius durch TimageneS bekannt geworden war und von allen Griechen den meisten Einfluß bei ihm besaß, — der auch unter den Werkzeugen der Kleopatra in ihrem Verhältniß zu Antonius am Durchgreifendsten wirkte und die in letzterem etwa noch zu Gunsten der Oktavia bestehenden Gedanken völlig ausmerzte, — dieser Mann war bereits fortgeschickt, um bei dem König Herodes einen Umschlag zu verhindern, blieb jedoch dort zurück und wagte sogar, nachdem er den Antonius preisgegeben, dem Cäsar vor Augen zu treten, — in reinem Vertrauen auf Herodes. Allein Herodes nützte ihm nichts, sondern er wurde unverzüglich in's Gefüngniß geworfen, dann als Gefangener in seine Heimat trans- portirt und dort aus Cäsars Befehl hingerichtet. So erlebte es An tonius noch, daß Alexas die verdiente Strafe für seine Treulosigkeit erhielt. 73. Cäsar wies nun die zu Gunsten des Antonius gemachten Anträge einfach zurück, während er der Kleopatra den Bescheid gab, daß ihr eine durchaus freundliche Behandlung nicht entstehen werde, sofern sie den Antonius aus dem Wege räume oder fortweise. Zu gleich schickte er seinerseits einen seiner Freigelassenen, Thyrsus, ab, — einen Pfiffigen Menschen, der voraussichtlich im Auftrag eines jungen Heerführers ganz erfolgreich mit einer stolzen, auf ihre Schön heit außerordentlich eiteln Dame zu unterhandeln verstand. Da nun dieser Mann längere Besuche bei ihr machte, als andere Leute, auch ungemein von ihr ausgezeichnet wurde, so erregte dieß Argwohn bei Antonius, der ihn festnehmen und auspeitschen, sodann an Cäsar mit einem Schreiben zurückgehen ließ, worin er sich über Thyrsus' An maßung und Hochmuth beklagte, die ihn gereizt hätten, da er ohnehin in Folge seines Unglücks gegenwärtig sehr reizbar sei. „Und wenn dir (hieß es weiter) mein Verfahren etwa mißfällt, so hast du ja meinen Freigelassenen Hipparchus in deiner Gewalt; laß ihn auf hängen und peitschen, damit das Gleichgewicht wieder hergestellt ist!" Von nun an spielte Kleopatra, um sich gegen Antonius' Vor würfe und Argwohnsgedanken zu decken, ganz und gar die Liebens würdige. Während sie z. B. ihren eigenen Geburtstag in bescheide ner, der Lage angemessener Weise begieng, feierte sie dagegen den seinigen mit einer noch nie dagewesencn Pracht und Verschwendung,