liche Worte beschwichtigt hatte, bewog er sie endlich durch seine Bitten zur Abreise. Er hatte auch an den Verwalter feiner Angelegenheiten in Korinth geschrieben, ihnen seinen Schutz angedeihen zu lassen und sie zu verstecken, bis sie eine Versöhnung init Cäsar bewerkstelligen könnten. Der genannte Thcophilus war der Vater des Hipparchus, welcher bei Antonius einen so großen Einfluß besaß, aber dennoch unter allen seinen Freigelassenen der Erste war, der treulos zu Cäsar iibcrgieng und später in Korinth seinen Aufenthalt nahm. 68. So stand es also mit Antonius selbst. Dagegen leistete seine Flotte bei Actium noch lange Zeit Widerstand und trotz der großen Beschädigungen, welche sie durch die hochgehende Fluth in ihrer Front erlitt, konnte sie sich kaum erst in der zehnten Stunde zum Aufgcben des Kampfes entschließen. Die Anzahl der Tobten betrug nicht mehr als fünftausend; dagegen wurden nach Cäsars eigenen Aufzeichnungen dreihundert Schiffe erobert. AntoniuS' Flucht wurde nur von Wenigen bemerkt und wer davon hörte, fand anfangs ein solches Gerücht ganz unglaublich. Konnte er denn wirklich neunzehn Legionen Fußvolk, das noch nie besiegt worden war, und zwölftauscnd Man» Reiterei dahinten lassen und anSrcißen? Als ob er nicht schon oftmals das Schicksal in beiderlei Gestalten kennen gelernt hätte, — als ob er nicht durch das wechselvolle Spiel von tausenfachem Kampf und Krieg gegen Alles abgehärtet wäre! Auch die Soldaten verlangten nach ihm und heg ten die Erwartung seines plötzlichen Wiedererscheinens von irgend einer Seite her. Ja, sie zeigten eine so großartige Treue und Muth, daß sie sogar, nachdem seine Flucht sich unzweifelhaft herausgestellt hatte, noch sieben Tage beisammen blieben und alle Anerbietungen, die ihnen Cäsar machen ließ, unbedingt abwicseu. Endlich aber, als auch der Feldherr Cauidius während der Nacht entwischte und daS Lager im Stiche ließ, als sie sich vollständig verlassen und von ihren höchsten Offizieren vcrrathen sahen, mußten sie eben sich dennoch an den Sieger ergeben. Gleich darauf segelte Cäsar nach Athen und nachdem er dort Mit den Griechen sich ausgesöhnt, ließ er das von dem Kriege noch erübrigte Getreide an die Städte austheilen, die damals sich in einer elenden Lage befanden, indem sie all ihr Geld, Sklaven und Zug-