63 wichtiger Angelegenheiten lerne." Diese Ansicht drang durch; denn es sollte eben Alles schließlich dem Cäsar in die Hände fallen! Während min die Strcilkräfte allinälig sich sammelten, schifften die Beiden nach Samos und waren „alle Tage lustig!" Denn wie sämmtlichen Königen, Fürsten und Herren, Völkerschaften und Städten zwischen Syrien, dem mäotischen See, Armenien und Jllyrien die Weisung zugekommcn war, die nöthigcn Kriegsbedürfnisse zu schicken und herbeiznschleppen, so mußten sich nach strengem Befehl auch alle zum Theater gehörigen Personen in Samos einfinden. Während also beinahe die ganze Welt in weitem Kreise voll Thränen und Seufzern war, machte nur diese einzige Insel eine Ausnahme. Hier klang es von Pfeifen und Saitenspiel viele Tage lang; alle Theater stillten sich und die Chöre spielten in die Wette. Auch jede Stadt betheiligte sich an den Opfermahlzeitcn, indem sie einen Ochsen lie ferte, und die Fürsten suchten sich mit ihren Einladungen und Ge schenken gegenseitig zu überbieten. Daher sprach man auch allgemein davon, was diese Leute nach glücklich beendigtem Kriege erst bei ihren Siegesfesten anstellen würden, — sie, die schon die Vorbereitungen znm Kampfe mit Verschwendung so ungeheurer Summen feierten! 57. Hiemit fertig geworden, wies er den Bühnenkünstlern die Stadt Priene *) zum Aufenthaltsort an; er selbst segelte nach Athen, wo er sich abermals mit nichts als Lustbarkeiten und Theatern beschäftigte. Eifersüchtig über die Ehrenbezeugungen, welche Oktavia in Athen empfangen hatte, weil sie in dieser Stadt sehr beliebt war, suchte Kleopatra gleichfalls das athenische Volk durch vielfache eitle Kunststücke für sich einzunehmen. Dafür decretirten sie ihr nun auch verschiedene Ehrenbezeugungen und schickten ihr eine Deputation in's Haus, welche ihr das Decrct überbrachte; zu derselben gehörte auch Antonius, als angeblicher athenischer Bürger. Ja, er stellte sich sogar vor sie hin und hielt im Namen der Stadt eine Rede an sie. Dagegen sandte er jetzt nach Nom Leute ab, welche Oktavia mit Gewalt aus seinem Hause entfernen sollten. Sie verließ also das Haus, behielt aber sämmtliche Kinder des Antonius bei sich, *) Priene, «tadt in Jonien, an der Mündung de» Mäander.