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83 oftmals ausgerufen haben: „O die Zehntausend!" — ein Ruf, mit welchem er seine Bewunderung gegen die Truppen unter Xeno- phon ausdrückte, weil diese einen noch viel weiteren Rückmarsch aus Babylonien hatten und mit einer viel größeren Uebermacht kämpfen mußten, aber dennoch glücklich heimgelangten. 46. Da es nun den Parthern Weder gelang, das römische Heer zu durchbrechen, noch die geregelte Marschordnung zu stören, während sie selbst vielfach Schlappen erlitten und fliehen mußten: so mengten sie sich jetzt wieder in friedlicher Weise unter die Sol daten, welche auf Futter oder Lebensmittel ausgiengen. Sie zeigten ihnen ihren abgespannten Bogen und sagten dabei, „daß sie jetzt wieder nach rückwärts abzögen und dieses ohne weitere Feindselig keiten ausfllhren wollten; nur ein kleines medisches Corps würde den Römern noch einen oder zwei Tagemärsche lang folgen, ihnen jedoch gar nicht unbequem werden, indem sie nur die entfernteren Ortschaften zu decken beabsichtigten." Mit diesen Worten waren dann noch manche Höslichkeits- und Freundlichkeitsäußerungen verbunden, so daß die Römer wieder den besten Muth gewannen und Antonius selbst, sobald er davon hörte, sich mehr für den Marsch durch die Ebene entschied, weil der Weg nber's Gebirge, wie man allgemein sagte, kein Wasser lieferte. Eben war er im Begriff, dieß auszuführen, als sich von feind licher Seite her ein Mann im Lager einfand, Namens Mithridates, ein Vetter des Monäses, welcher früher bei Antonius gewesen war und von demselben die drei Städte zum Geschenk bekommen hatte. Er verlangte, daß Jemand zu ihm kommen solle, der Parthisch oder Syrisch sprechen könne. Als nun Alexander aus Antiochien, ein näherer Bekannter des Antonius, zu ihm kam, deutete er vorerst an, wer er sei. Indem er hierauf den Dank für diese Sache dem Mo näses zuwandte, fragte er zugleich den Alexander, „ob er nicht in der Ferne vielleicht eine Reihe von zusammenhängenden hohen Hü geln erblicke?" Auf die bejahende Antwort, welche erfolgte, fuhr er fort: „am Fuß dieser Hügel steht das gesammte parthische Heer und lauert ans euch. Denn diese große Ebene hängt mit den Hügeln un mittelbar zusammen und sie erwarten, daß ihr, von ihnen getäuscht, den Weg über das Gebirge verlassen und eure Richtung dorthin