44 die Kinder und Frauen des medischen Königs befanden. Die Erfah rung lieferte ihm hier bald den Beweis, welchen Fehler er durch Zu rücklassung der Maschinen gemacht hatte. Er ließ daher, um an den Feind zu kommen, einen Damm in der Richtung der Stadt auf werfen, welcher jedoch nur langsam und unter großen Anstrengungen in die Höhe gieng. Indessen rückte Phraates mit einer großen Armee heran und als er von dem Dahintenbleiben der Wägen mit den Kriegsmaschinen hörte, schickte er eine starke Abtheilung Reiterei gegen sie, von wel cher Statianus umzingelt wurde, so daß nicht nur er selbst, sondern auch zehntausend seiner Leute um's Leben kamen. Die Barbaren nahmen die Maschinen weg und vernichteten sie. Ferner machten sie sehr viele Gefangene, unter denen sich auch der König Polemo *) befand. 39. Dieser Vorfall machte auf die Truppen des Antonius be greiflicherweise einen sehr niederschlagenden Eindruck, indem sie gleich am Anfang des Feldzugs so unerwartet geschlagen wurden. Auch der Armenier Artavasdes gab die Sache der Römer verloren und zog mit seinem Armeecorps ab, obgleich gerade er hauptsächlich den gan zen Krieg veranlaßt hatte. Jetzt rückten die Parther stolz gegen die Belagerungsarmee heran und ergossen sich in übermüthigen Drohungen. Antonius, welcher nicht wünschte, daß bei seiner Armee während einer Periode der Ruhe eine trübe, niedergeschlagene Stimmung sich festsetzen oder- gar noch steigern sollte, ließ deßwegcn drei Legionen und drei prä torische Kohorten von schwerbewaffnetem Fußvolk nebst der gesamm- ten Reiterei zur Verproviantirung ausrücken, in der Meinung, daß sich ein regelmäßiges Tressen entspinnen würde, wenn man gerade ans diese Weise den Feind heranlocke. Nach einem Tagmarsch in vorwärts gerichteter Bewegung be merkte er, wie die Parther ihn rings umschwärmten und während des Marschirens anzugreifen suchten. Deßwegen ließ er zwar im Lager das Schlachtsignal aufstecken, zugleich aber die Zelte abbrechen, wie wenn er nicht sowohl sich schlagen, als vielmehr abziehen wollte. ') Köniz von PontuS,