39 Indessen stieß Ventidius mit dem königlichen Prinzen Pakorus, der an der Spitze einer großen parthischen Armee wieder in Syrien eindrang, in der Landschaft Kyrrhestika zusammen und schlug ihn unter ungeheuren Verlusten desselben, wobei namentlich auch Pako rus selbst fiel. Diese so hervorragend ruhmvolle Heldenthat gab den Römern eine vollständige Genugthuung für ihre Unglücksfälle unter Crassus und beschränkte die Parther wieder auf Medien und Mesopotamien, nachdem sie in drei aufeinander folgenden Schlachten eine furchtbare Niederlage erlitten hatten. Doch machte Ventidius keinen Versuch zu einer weiteren Verfolgung der Parther, weil er die Eifersucht des Antonius fürchtete. Dagegen rückte er gegen die Abgefallenen heran, die er niederwarf, wie er denn auch den König von Kommagene *) in Samosata belagerte. Letzterer bot bereits eine Zahlung von tau send Talenten an und wollte sich völlig den Befehlen des Antonius zur Verfügung stellen, worüber ihm jedoch Ventidius mit Antonius selbst zu unterhandeln rieth. Denn derselbe stand bereits in der Nähe und wollte nicht dulden, daß Ventidius mit Antiochus abschließe, in dem er wünschte, daß wenigstens diese eine That seinen Namen tra gen und nicht geradezu alle Erfolge dem Ventidius zugeschrieben werden sollten. Allein die Belagerung zog sich in die Länge und die Belager ten, an einem Friedensschluß verzweifelnd, wehrten sich mit großer Tapferkeit. Somit richtete er nichts aus. Ja, es überkam ihn ein Gefühl von Scham und Reue, so daß er ganz zufrieden war, als ihm Antiochus nur noch dreihundert Talente für einen bewilligten Frieden auszahltc. Nachdem er in Syrien noch etliche unbedeutende Anordnungen getroffen hatte, kehrte er nach Athen zurück und ließ den Ventidius, dein er zuvor alle gebührenden Ehren erwies, nach Rom abgehen, um dort seinen Triumph zu feiern. Dieß war bis dahin der einzige Mann, der über die Parther triumphirte. Bon Geburt gehörte er den unteren Ständen an, aber sein freundliches Verhältniß zu An- *) Kommagene, nördlichste Provinz von Syrien, mit der Hauptstadt Sa mosata, aui welcher der Schriftsteller Luctan stammte.