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38 (sagte er) fürchtet den seimgen; an sich stolz und erhaben, wenn er allein ist, wird er niedergedrückt und eingeschüchtert, sobald der an dere in die Nähe kommt." Diese Erklärung des Aegypters schien auch durch mehrere Vorfälle bestätigt zu werden. Wenn sie z. B. im Scherz über irgend einen Gegenstand loosten oder würfelten, so mußte Antonius immer als der verlierende Theil abziehen. Oft ließen sie Kampfhähne oder Wachteln, die zum Kämpfen abgerichtet waren, hinter einander und diejenigen Cäsars gewannen's allemal. Dieß verdroß nun den Antonius heftig, ohne daß er sich's amnerken ließ. Er beachtete aber die Mahnungen des Aegypters nur um so mehr und entfernte sich aus Italien, indem er dem Cäsar seine Hausangelegenheiten übertrug. Die Oktavia nahm er bis Griechen land mit sich, nachdem sie bereits ein Töchterlein bekommen hatte. Während seines Winteraufenthalts in Athen erhielt er die erste Nachricht von den günstigen Erfolgen des Ventidius, „daß derselbe in einer siegreichen Schlacht gegen die Parther den Labienus getödtet habe, und ebenso den Pharnapates, den tüchtigsten General des Kö nigs Hyrodes. Zur Feier dieses Sieges gab er den Griechen ein großes Festmahl, übernahm zu Athen die Rolle eines Gymnasiarchen, und indem er die Zeichen seiner Oberherrlichkeit zu Hause ließ, trat er, wie die andern Gymnasiarchen, mit den üblichen Fascen im Pal lium und griechischen Schuhen öffentlich auf; ja, er packte wohl auch die jungen Leute selbst um den Leib, um sie köpflings zu Boden zu werfen *). 34. Im Begriffe stehend, in den Krieg abzugehen, ließ er sich einen Kranz von dem heiligen Oelbaum geben und nahm auch, einem gewissen Orakel zufolge, aus der Quelle Klepsydra**) eine gefüllte Wasserflasche mit. »1 Bei diesen, Anlaß gaben ihm die Athener den Titel eines „jüngeren Bac chus" und boten ihm die Minerva als Gemahlin an, was er sich gefallen ließ, indem er für diese Verbindung eine Ausstattung von einer Million Drachmen verlangte. —) Der heilige Oelbaum, den Athens im Streite mit Poseidon sollte hervor gebracht haben, stand auf der Akropolis. Die Quelle Klepsydra (Wasseruhr), welche sich ebendaselbst befand, hatte ihren Namen davon, daß sie >u gewissen Zei ten viel Wasser gab, in andern Zeiten leer war.