gleichen Mutter; sie stammte von Ancharia, er später von Attia. Er liebte diese Schwester außerordentlich, da sie allen Nachrichten zu Folge ein ganz ungewöhnlich treffliches Exemplar einer Frau war. Indem nun ihr Gemahl, Casus Marcellus, unlängst gestorben war, lebte sie derzeit im Wittwenstande. Und auch Antonius galt für verwittwet seit dem Abscheiden der Fulvia. Zwar leugnete er nicht, daß er Kleopatra besaß; nur war dieß nach seiner Behauptung keine förmliche Ehe, vielmehr kämpfte er nach seiner Vernunft in diesem Punkte noch immer gegen seine Neigung zu der ägyptischen Fürstin. Alle schlugen jetzt eine Vermählung des Antonius mit der oben genannten Dame vor. Man hoffte, daß Oktavia, welche mit ihrer hohen Schönheit zugleich Würde und Verstand vereinigte, an der Seite des Antonius und von diesem geliebt, wie es eine solche Frau verdiente, beiden Rivalen in allen Stücken zum Heil gereichen und ihre innigste Harmonie herbeiführen würde. Da nun auch Beide wirklich mit der Sache einverstanden waren, so reisten sie nach Rom, wo die Vermählung mit Oktavia vollzogen wurde, obgleich das Gesetz nach dem Tode eines Mannes nicht vor zehn Monaten eine neue Verbindung gestattete. Aber der Senat hatte ihnen durch ein beson deres Dekret diese Zeit erlaffen. 32. Eben danials verheerte Sextus Pompejus von Sicilien aus, das er beherrschte, die Küsten Italiens. Durch eine Menge von Kaperschiffen, welche der Piratenchef Menas und Menekrates lommandirten, machte er das Meer völlig unsicher. Da er jedoch dem Antonius einige Gefälligkeiten erwiesen zu haben schien, indem er dessen Mutter aufnahm, als diese mit Fulvia aus Rom vertrieben wurde, so beschloß man, auch mit ihm einen Vertrag abzuschließen. Sie kamen an dem Vorgebirg Misenum *) und dem dortigen Seedamme zusammen, wobei Ponipejus seine Flotte in der Nähe vor Anker liegend, Antonius und Cäsar ihre Landarmee zur Seite stehend hatten. Man kam überein, daß Pompejus im Besitze von Sardinien und Sicilien das Meer von dem Piratenwesen gesäubert erhalten und ein bestimmtes Getreidequantnm nach Rom liefern sollte, worauf sie sich gegenseitig zur Tafel luden. Das Loos ent- ') In Campanicn,