21 Volk zu gewinnen suchte und die Soldaten uuS den Militärvrten ansammelte. Besorgt hierüber veranstaltete Antonius eine Besprechung mit ihm, die auf dem Capitolium stattfand und eine Versöhnung herbei führte. Aber gleich darauf noch in derselben Nacht hatte Antonius einen seltsamen Traum, wobei es ihm vorkam, als hätte der Blitz in seine rechte Hand eingeschlagen. Ein paar Tage später tauchte das Gerücht auf, daß Cäsar ihm nach dem Leben trachte. Cäsar verthei- digte sich zwar dagegen, aber ohne ihn überzeugen zu können. Daher trat abermals die Feindschaft in Wirksamkeit und Beide rannten in ganz Italien herum, indem sie theils das in den Garnisonen liegende Militär durch großen Sold zur Erhebung zu bringen, theils bei dem bereits unter den Waffen stehenden Theile einander zuvorzukommcn suchten, um dasselbe für sich zu gewinnen. 17. In Rom war damals Cicero der einflußreichste Mann. Dieser hetzte die ganze Welt gegen Antonius auf und bewog zuletzt sogar den Senat, ihn für einen Feind des Vaterlandes zu erklären, dagegen dem Cäsar die Fascen und die Auszeichnungen eines Prä tors zu übersenden, wie auch den Pausa undHirtius zur Vertreibung des Antonius aus Italien abzusendeu. Dieß waren die damaligen Consuln, die nun wirklich dem Antonius bei der Stadt Mutina*) eine Schlacht lieferten, welcher Cäsar unter persönlicher Betheiligung anwohnte. Aber während sie einen Sieg über die Feinde erfochten, verloren sie zugleich ihr Leben. Dem flüchtig gewordenen Antonius begegnete mancherlei Wider wärtigkeit, worunter jedoch der Hunger die bedeutendste war. In dessen lag es in seiner Natnr, daß er gerade in mißlicher Lage sich selbst übertraf und im Elend sich nahezu betrug wie ein rechtschaffener Mensch. Denn allerdings findet sich ein gewisses Gefühl für das Gute bei Allen, die durch irgendwelche Mißlichkeit in der Noth stecken, aber nicht Alle besitzen in den Wechselfällen des Schicksals die nöthige Stärke, um wirklich ihrem Ideale nachzuleben und die Gegenstände ihrer Mißbilligung zu fliehen; vielmehr geben in diesem Falle gar Manche aus Schwäche ihren Gewohnheiten nach und verlieren großen- -) Mutina, jetzt Modena,