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maligen Prätor Lepidns Rom, dem Volkstribun Antonius die Armee und das übrige Italien. Letzterer wurde sehr bald bei den Soldaten beliebt, indem er an ihren Hebungen theilnahm, oft mit ihnen aß und trank, auch von den Geldmitteln, die er bei sich hatte, ihnen Geschenke machte. Bei allen Andern war er gar nicht wohl gelitten. Denn in seinem Leicht sinn kümmerte er sich lediglich nichts um Leute, denen irgend Unrecht geschah, war bei Audienzen, wenn man ihn sprechen wollte, sehr- leidenschaftlich und stand wegen Verführung fremder Weiber im übel sten Rufe. Ueberhanpt wurde Cäsars Regiment, daS nach seinem eigenen Benehmen nichts weniger denn als Tyrannei erschien, durch seine Freunde in bösen Leumund gebracht. Und unter diesen traf die meiste Schuld den Antonius, weil er, wie man allgemein glaubte, bei der größten Freiheit, nach Belieben zu handeln, sich die ärgsten Vergehungen erlaubte. 7. Demungeachtet übersah Cäsar nach seiner Rückkehr aus Spanien alle wider ihn vorgebrachten Klagen und gebrauchte seine Dienste für den Krieg, weil er ihn für einen thatkräftigen, tapferen Mann und guten Feldherrn hielt, worin er sich keineswegs täuschte. Er selbst fuhr nun mit wenigen Begleitern von Brundusium über das jonische Meer, schickte dann aber die Fahrzeuge wieder zu rück , indem er dem Gabinius und Antonius den Auftrag gegeben hatte, in möglichster Schnelligkeit die Truppen einzuschiffen und gleichfalls nach Makedonien*) überzuführen. Indessen war Gabinius zu ängstlich, um die zur Winterszeit schwierige Ueberfahrt zu unternehmen, und führte daher seine Armee auf einem weiten Umwege zu Lande hin**). Antonius, welcher für den ringsum von Feinden bedrohten Cäsar Besorgnisse hegte, warf den an der Hafeumündung anflauernden Libo zurück, indem er dessen Galeeren mit einer großen Anzahl von leichten Fahrzeugen umstellte. Darauf brachte er achthundert Reiter und zwanzigtausend Mann Fußvolk in die Schiffe, mit denen er abfuhr. Makedonien umfaßte damals auch die Länder bis an'» jonische und adriatifche Meer. —) Ueber Jllpricum! der Zu, mar jedoch für den Feldherrn und seine Trup pen höchst unglücklich.