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Dann kommt Lachen, es faßt dann Muth sich wieder der Arme, Dann verschwinden der Schmerz, Sorgen und Falten der Stirn. 240 Dann eröffnet das Herz Aufrichtigkeit, die so selt'ne Unserer Zeit, denn der Gott scheuchet die Ränke hinweg. Dort ward Jünglingen oft ihr Herz von den Mädchen geraubet, Und Cythere'ia war Feuer in Feuer beim Wein. Aber vertraue zu sehr hier nicht der trügenden Lampe; 245 Richtigem Urtheil ist schädlich die Nacht und der Wein. Paris beschaute bei Tag' und im Freien der Göttinnen Reize, Als er zur Venus sprach: „beide besiegelest du." Nachts sind Fehler versteckt, und kein Gebrechen erkennt man, Diese Stunde verschönt jede, wie immer sie sei. 250 Ueber Gemmen befrag' und purpurfarbige Wolle, Ueber das Antlitz frag', über den Körper den Tag. — Wozu zählt' ich dir her die Versammlungsorte der Frauen, Paffend zur Jagd? nicht zählt Körner so viele der Sand. Was soll Bajä ich dir und den Strand, mit Segeln um säumet, 255 Nennen, den Quell auch, der warm schweflige Dünste verhaucht? Mancher sprach, der von hier in der Brust die Wunde zu rücktrug, „Heilsam war, wie der Ruf saget, das Wasser mir nicht." — Siche nahe der Stadt der Diana waldigen Tempel Und das durch Kampf mit dem Schwert blutig erworbene Reich. 260 V. 244. Cytherela, BenuS. V. 251. Gemmen, Edelstein«. V. 255. Bass, Stadt in Campanien am Meeresstrande, berühmt wegen seiner herrlichen Gegend, seiner Bäder und seiner Wollüste, daher häufig von den Römern und Römerinnen zu Badereisen und Lustsahrtcn benutzt. SS waren da auch warme und schweselhaltig« Quellen. B. 25». Im Hain bei Aricia, einer Stadt Latiums an der Avpischen Straße, war ein Tempel der Diana nemoralis, der, besonders an den Festen der Diana, häufig von Frauen besucht wurde. Der Priester, welcher Hainkönig, ror »«Mo ral,». hieß, mußte sich sein Reich durch gweikamps mit seinem Borgängcr, worin er diesen tödtet«, erwerben. S. Festk. III. 25»—272.