Von den Schönheitsmitteln für das Gesicht. Lernet, ihr jungen Frau'n, wie erhöh'n ihr könnet die Reize, Und wie der Schönheit ihr Schutz zu gewähren vermögt. Pflege gewann als Zoll aus unfruchtbaren Gefilden Ceres' Geschenke, vertilgt wurde der wuchernde Dorn. Pflege befreit auch den Saft im Obst von dem herben Ge- schmacke, 5 Und der gepflegete Baum treibet gepfropfete Frucht. Schmuckes gefällt; man bezieht die hohen Dächer mit Golde, Schwarze Erde verdeckt Marmor, darüber gelegt; Oft wird das nämliche Vließ im Tyrischen Kessel gefärbet; Indiens Elfenbein schnitzt man zu zierlichem Schmuck. 10 Freilich Pflegten vielleicht die Sabinerinnen vor Zeiten Unter des Tatius Reich lieber den Acker, als sich, Als auf der hohen Bank noch saß die gebräunete Hausfrau Und ausdauernd ihr Werk spann mit dem schwieligen Daum, Selbst auch die Lämmer verschloß, die die Tochter hatte geweidet, 15 Selber auch Reisig dem Herd gab und gefälletes Holz. Unsere Mütter jedoch gebaren zärtliche Töchter. Mit vergoldetem Kleid wollt ihr bedecken den Leib, V. S. Um die Purpurfarbe gesättigter zu machen, wurde die Wolle mehr mals mit dem Purpursafte gefärbt. V. 12. Tatius, s. Anm. zu Lieb. >, 8, V. 40.