34 Otho's, fortgeschafst und Nachts von einem Freigelassenen, Namens Argeios, begraben. 29. Dieß ist die Geschichte Galba's, eines Mannes, der an Geburt und Reichthum hinter wenigen Römern überhaupt zurück stand, während er in beiden Hinsichten in seiner Zeit den ersten Rang einnahm. Unter der Regierung von fünf Kaisern hatte er gelebt, und zwar in Ehre und Ansehen gelebt, so daß er eben mehr durch sein Ansehen, als durch seine Macht, den Sturz Nero's herbei führte. Unter den sonstigen hiebei Betheiligten befanden sich Manche, die Niemand des Thrones würdig achtete; Manche schätzten sich selbst nicht so hoch. Galba wurde berufen und folgte dem Rufe zum Kai serthum. Er hatte dem Wagniß des Vindcx einen Namen geliehen und dessen Aufstand, der Anfangs nur für eine unbedeutende Bewe gung galt, zu einem inneren Kriege gemacht, indem man an ihm einen Mann bekam, der den Thron zu übernehmen vermochte. Ja, er durfte glauben, nicht sowohl das Regiment für sich hinzuuehmen, sondern der Negierung seine eigene Person vielmehr zu geben. Seine Absicht gieng dahin, über ein Volk, daS von Tigellinus und Nymphidius zahm gemacht war, jetzt so gut zu herrschen, wie einst Scipio, Fabricius und Camillus das Nom ihrer Zeit beherrscht hatten. Da er aber vom Alter beschlichen wurde, so zeigte er sich als ächten Imperator im alten Sinne des Worts nur im Kriegs wesen und der Armee gegenüber. Außerdem gab er sich vollständig dem Einflüsse eines Vinius, Lako und seiner Freigelassenen hin, bei denen Alles mit Geld zu machen war, — gerade wie Nero sich gleich falls den unersättlichsten Menschen hingegeben hatte. Die Folge war, daß sich Niemand nach seiner Regierung zurücksehnte, die Meisten jedoch die Art seines Todes aufrichtig bedauerten.