33 „Von den sieben Tobten, di- wir an den Füßen fortgeschlcppt, Waren taufend Wann die Mörder; —" so war es auch hier. Eine Menge von Leuten, welche bei dem Mord keinen Finger gerührt hatten, dagegen ihre Hände und Schwerter mit Blut färbten, zeigten das vor und verlangten ein Präsent, in dem sie dem Otho eine Eingabe überreichten. Hundertundzwanzig von diesen Schriftstücken wurden späterhin noch aufgefnnden; diese Leute ließ Vitellins aufsuchen und insgesammt hinrichten. Auch Marins Celsus kam in das Lager. Man machte ihm von allen Seiten Vorwürfe, daß er die Soldaten zur Vertheidigung Galba's habe bewegen wollen. Ja, der Pöbel verlangte mit lautem Geschrei seinen Tod, aber Otho wollte dieß nicht. Weil er sich jedoch fürchtete, offen zu widersprechen, so erklärte er nur, „ihn nicht so gar schnell tödten lassen zu können; es seien einige Sachen, die er vorher von diesem Manne herausbringcn müsse!" Er befahl also nur, ihn sicher im Gefängniß zu verwahren und übergab ihn zu die sem Behuf an diejenigen Leute, denen er noch am ehesten traute. 28. Unverzüglich wurde jetzt der Senat zusammenberufen. Da war es nun, als ob die Menschen, oder als ob die Götter wären andere geworden: sobald sie beisammen waren, schwuren sie dem Otho einen Hnldigungscid, wie er kurz zuvor ihn selbst geschworen, aber nicht gehalten hatte. Man ertheilte ihm den Namen Cäsar und Augustus, während noch die Leichname ohne Kopf in consu- larischer Amtstracht ans dem Pflaster des Forums herumlagen. Weil man aber mit den Köpfen nichts anzufangen wußte, so gab man den des Vinius um 2500 Drachmen an dessen Tochter ab; den des Piso bekam seine Gattin Verania auf ihre Bitten; den des Galba endlich verschenkte man an die Sklaven des Patrobius *)! Die nahmen ihn, mißhandelten ihn noch in der übermüthigsten Weise, dann warfen sie ihn auf den Boden — da, wo man die De linquenten der Cäsaren hinrichtet. Dieser Platz heißt Sessorium. Galba's Rumpf wurde von Helvidius Priscns, mit Genehmigung «) Patrobius war ein nichtswürdiger Freigelassener Nero's, den Galba hatte hinrichten lassen. Plutarch. XXVI. 3