Binius. „Galba, (sagte er,) was ist's mit dieser Berathung? Die Frage, ob wir dem Nero treu bleiben wollen, heißt soviel als: — es nicht mehr sein. Nero ist also unser Feind. Deßwegen dürfen wir die Freundschaft des Vindcx nicht von uns weisen, dürfen ihn nicht auf der Stelle verklagen, oder gar bekämpfen. Er wünscht ja nur, dich lieber als Regenten Roms zu erblicken, anstatt Nero's, als Despoten." 5. Hierauf machte Galba durch öffentliches Ausschrciben einen Tag bekannt, an welchem er „auf Berlangen die einzelnen Frei lassungen ertheilen" werde. Ein Gerücht und Gerede, das sich schon vorher verbreitete, veranlaßt nun die Ansammlung einer großen Menge von Menschen, die zur Revolution geneigt waren. Dennoch war Galba kaum auf dem Tribunal sichtbar geworden, als ihn be reits Alles einstimmig mit dem Namen Imperator begrüßte. Er ließ sich jedoch diesen Titel nicht sogleich gefallen, sondern beschränkte sich darauf, über Nero seine Klagen auszusprechen und die hervor ragenden Männer, die von demselben ermordet worden waren, schmerzlich zu bedauern. Zum Schluß erklärte er, seine ganze Sorge dem Vaterland widmen zu wollen, jedoch ohne Cäsar oder Imperator zu heißen, — nur als General des römischen Senats und Volks. Wie richtig und wohlüberlegt Bindex durch die Berufung Gal- ba's zur obersten Leitung handelte, bestätigte sich durch das Zeugniß des Nero selbst. Gegen den Erstereu zeigte dieser scheinbar eine völlige Verachtung, als ob ihm die Ereignisse in Gallien durchaus gleichgültig wären; sobald er jedoch von Galba hörte, warf er im Zorn den Tisch uni, woran er gerade nach genommenem Bade früh stückte. Indessen erklärte der Senat den Galba für einen Feind des Vaterlands. Da nun Nero gegenüber von seinen Freunden selbst auch lustig sein und seinen Math zeigen wollte, that er die Aeuße- rung: „er brauche Geld und habe jetzt zufällig einen ganz guten Grund und Borwand bekommen. Er werde das Vermögen der Gallier, sobald sie wieder unterworfen seien, als gemachte Kriegs beute wegführen lassen; die Habseligkeiten des Galba könne man