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77 Wenn man die Via saera in der Richtung des palatinischen Berges hinaufgeht, so steht noch jetzt daselbst ihr Standbild zu Pferde, welches freilich nach Einigen nicht die Clölia, sondern die Valeria darstellen soll. Nach seiner Aussöhnung mit Rom gab Porsenna der Stadt vielfache Beweise von seiner großartigen Gesinnung. Namentlich befahl er den Etruscern, blos ihre Waffen wieder mit fortzuneh men, sonst durchaus nichts; das Lager, welches von Getreide massen und Werthgegenständen aller Art vollgepfropft war, soll ten sie als Geschenk für die Römer zurücklassen- Daher kommt noch heutzutage die Sitte, daß man beim Verkauf von Dingen, die dem Staate gehören, zuerst die werthvollen Gegenstände des Porsenna ausruft, um dadurch diesem Manne die ewige Ehre der Dankbarkeit in dem Gedächtnisse der Menschen zu bewahren. Auch stand eine eherne Statue von ihm neben dem Senatsgebäude, einfach und alterthümlich nach der daran befindlichen Arbeit. Cap. 20. Bald darauf machten die Sabiner einen Einfall in das Land, und neben Posthumius Tubertus wurde nun Publicola's Bruder, Marcus Valerius, zum Consul ernannt. Bei allen hochwichtigen Angelegenheiten benützte Marcus die Einsicht und Anwesenheit Publicola's. So erfocht er auch in zwei bedeutende» Schlachten den Sieg. In der zweiten hatte er, ohne einen ein zigen Römer zu verlieren, 13,000 Feinde erlegt. Als Ehrenauszeichnung erhielt er hiefür neben den Trium phen noch ein Haus, das man ihm von Staatswegen auf dem palatinischen Berge erbauen ließ. Während damals die Thüren gewöhnlich nach dem Inneren des Hauses, nach der Hausflur sich öffneten, war dies das einzige Gebäude, woran man die Einrich tung so traf, daß dieselben »ach außen gingen, um anzudeuten, daß er gleichsam, gemäß der ihm zugestandenen Ehre, stets noch etwas Weiteres vom Staate erhalte. Die griechischen Wohnungen sollen früher insgesammt die gleiche Einrichtung gehabt haben, was man ans den Komödien abnimmt, sofern die Leute, welche