69 aus. Er wurde mit fortgerissen, mußte dem Sturme nachgeben und sich fortschleppen lassen, bis sie am Capitolium anrannten, wo sie ihn an dem jetzt sogenannten Ratuminischen Thore her unterwarfen. Dieser Vorfall versetzte die Vejenter dergestalt in Verwunderung und Angst, daß sie den Verfertigern die Abliefe rung des Wagend nach Rom gestatteten. Cap. 14. Den Tempel des capitolinischen Jupiters hatte schon Tar- quinius PriscuS, der Sohn des DemaratuS, in einem Kriege mit den Sabinern zu bauen gelobt; doch wurde der Bau erst durch Tarquinius Superbus ausgeführt, den Sohn oder Enkel des Für sten, welcher das Gelübde gethan. Die Einweihung konnte er jedoch nicht mehr rechtzeitig vornehmen, sondern der Tempel war seiner Vollendung nahe, als Targuinius vertrieben wurde. Wie nun der Bau fertig stand und auch seine gebührende Decoration vollständig erhalten hatte, betrachtete es Publicola als Ehrensache, die Einweihung vornehmen zu dürfen. Allein viele Vornehme mißgönnten ihm dies, und während sie sich weniger ärgerten über die sonstigen Auszeichnungen, die er als Gesetzgeber und Feldherr gebührendermaßen empfangen hätte, waren sie da gegen der Meinung, daß die vorliegende, als eine ganz andere Sache, ihm nicht auch noch gewährt werden dürfe. Deswegen wurde HoratiuS von ihnen veranlaßt und aufgestachelt, dem Publi cola die Einweihung streitig zu machen. Da nun der letztere einen nothwendigen Feldzug auszuführen hatte, so decretirte man in dieser Zeit dem HoratiuS die Einweihung mit einem Festzug auf das Capitol, weil man während Publicola's Anwesenheit dies nicht wohl durchzusetzen hoffte. Doch behaupten Einige, daß die Consuln das Looö hätten entscheiden lassen, wobei dem Publicola sehr gegen seinen Willen der Feldzug, dem HoratiuS die Tcmpelweihe zugefallen sei. Es ist gestattet, über den wahren Sachverhalt aus den Vorgän gen bei der Einweihung selbst einen Wahrscheinlichkeitsschluß zu ziehen.