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57 er die Sklaven in Verwahrung bringen. Er selbst begab sich mit seiner gewöhnlichen, zahlreichen Begleitung von Clienten und Freunden, wie auch einer großen Dienerschaft, nach dem Hause der Aquillier, die jedoch sich nicht darin befanden. Deßwegen konnte er, weil ihn Niemand erwartet haben würde, durch die Thüren hineindringen und fand nun die Papiere vor, welche in dem Zimmer der Gesandten lagen. Während er noch hiemit beschäftigt war, kamen die Aquillier eiligst herbeigelaufen, stießen an der Hausthüre auf ihn und such ten die Briefschaften ihm wieder abzunehmen. Allein Valerius und seine Leute wehrten sich, warfen sich die Toga um den Hals und gelangten, jedoch nur mit Gewalt und schwerer Mühe, selbst gestoßen und wieder Andere stoßend, durch die engen Gassen auf das Forum. Das Nämliche geschah gleichzeitig auch in der Nähe der königlichen Gebäude, indem Marcus noch einiger anderer schriftlichen Sachen, die in ihren Gesäßen fortgeschafft werden soll ten, sich bemächtigte, und von den königlichen Leuten, so viele er im Stande war, nach dem Forum schleppte. Cap. 6. Sobald die Consuln den Lärm gestillt hatten, wurde auf Valerius' Befehl VindiciuS aus dessen Hause herausgeführt. Die Anklage wurde vorgebracht, die Briefe gelesen, ohne daß die Leute gewagt hätten, auch nur mit einer Silbe zu erwidern. Alles war aufs tiefste niedergeschlagen und lautlos still. Nur einige Wenige, die dem Brutus einen Gefallen zu erweisen wünschten, sprachen schüchtern von Verbannung. Einigermaßen gab auch Collatinuö ihnen Hoffnung auf eine milde Behandlung durch die Thränen, die er vergoß, — wie Valerius durch sein Still schweigen. Brutus dagegen redete jeden seiner beiden Söhne mit Namen an: „Titus, auf! (sprach er) Valerius, aus! Warum vertheidigt ihr euch nicht gegen die Beschuldigung?" Als sie jedoch auf dreimali ges Befragen lediglich keine Antwort gaben, — mm, da wandte er