55 Aquillier, welches drei, und das der Vitellier, welches zwei Sena toren in seiner Mitte hatte. Diese alle waren von mütterlicher Seite Neffen deS dama ligen Consuls Collatinus, und ebenso standen die Vitellier noch besonders in einem weiteren Verwandtschaftsverhältniß zu Brutus. Denn Brutus hatte ihre Schwester zur Gattin und mehrere Kin der von derselben. Von letzteren standen zwei bereits im Jüng lingsalter und waren nahe Freunde der Vitellier, von denen sie jetzt gewonnen und zum Anschluß an die Verrätherei bewogen wurden; sie sollten mit dem hohen Geschlechte der Tarquinier in die engste Verbindung eintreten, wodurch sich sogar Aussichten auf die Krone eröffneten, und dagegen sich von den „Albernheiten und der Härte" ihres Vaters frei machen; denn Härte nannte man die Unerbittlichkeit desselben gegen alle schlechten Menschen, und, weil er die Albernheit lange Zeit hindurch als künstliches Schutzmittel zu seiner Sicherheit, den Tyrannen gegenüber, ge braucht hatte, so vermochte er selbst späterhin dem davon herge nommenen Beinamen „BrutuS" (der Dummkopf) sich nicht zu entziehen. Cap. 4. Die jungen Leute, waren also gewonnen uud traten mit den Aquilliern in nähere Unterhandlungen ein. JnSgesammt wurde beschlossen, einen feierlichen Eid abzulegen, wobei man — entsetz lich genug! — das Blut eines ermordeten Menschen als Trank opfer benützen und die Finger auf sein Herz legen sollte. Mit diesen Absichten kamen sie in dem Hause der Aquillier zusammen. Nun war das Haus, worin man diese Handlung vorzunehme» gedachte, begreiflicherweise etwas einsam gelegen und finster. Deßwegen entging es ihnen, daß sich ein Sklave, Na mens Vindicius, darin versteckt hatte — jedoch keineswegs aus Hinterlist oder in irgend einer Ahnung dessen, was bevorstand. Er hatte nur Angst, gesehen zu werden, als die Verschworenen so eilfertig herankamen, und deßwegen blieb er da, indem er sich mit einem Kasten, der sich daselbst befand, zu decken suchte, so