Cap. 1. Dieß war Solon, mit welchem wir den Publicola in Ver gleichung bringen, für welchen das römische Volk diesen Ehren namen erst späterhin erfand, während er vorher Publius Vale rius hieß. Man hielt ihn für einen Abkömmling des Valerius, der in den alten Zeiten am meisten dazu beigetragen hatte, daß Römer und Sabiner aus Feinden sich zu einer einzigen Volksgemeinde umgestalteten*). Er ist es vorzugsweise gewesen, der die beiden Könige zu einer Zusammenkunft bewog und ihre Versöhnung be wirkte. Von ihm stammte nun, der Sage nach, unser Valerius ab, der schon damals, als Rom noch unter Königen stand, wegen seiner Beredsamkeit und seines Neichthums ein großes Ansehen genoß. Von der ersteren machte er stets einen edlen und frei- müthigen Gebrauch zur Vcrtheidigung des Rechtes; mit dem an dern unterstützte er die Bedürftigen auf eine so freigebige, menschen freundliche Weise, daß man, wenn einmal eine Demokratie ein- gesührt werden sollte, in ihm alsbald den ersten Mann des Staates voraussehen konnte. Tarquinius Superbus hatte die Krone auf keinem edlen, sondern vielmehr auf einem frevelhaften, höchst ungesetzlichen Wege erlangt; der Gebrauch, den er von ihr machte, war gleichfalls kein königlicher. Er benahm sich als übermüthiger Tyrann, den das Derselbe war ein vornehmer Sabiner, der mit Titus Tatius nach Rom gezogen war. 4*