42 selbst mußte nun dem Pirithous für den geleisteten Dienst seinen Dank erstatten und begleitete ihn daher auf seinem Zuge nach Epirus, um dort die Tochter des molossischen Königs, Aidoneus, zu holen, welcher seiner Gattin den Namen Persephone, seiner Tochter den Namen Kore und seinem Hunde den Namen Kerbe- rus gegeben hatte *). Mit diesem Hunde hieß er nun alle Freier seiner Tochter auf Leben und Tod kämpfen und der Sieger sollte sie bekommen. Als er jedoch erfuhr, daß Pirithous und seine Gefährten nicht in der Absicht einer Werbung, sondern einer Ent führung kämen, so ließ er sie festsetzen. Den Pirithous schaffte er nun durch seinen Hund unverzüglich aus dem Wege, während er den Theseus in festem Gewahrsam behielt. Cap. 32. In dieser Zeit geschah es, daß Menestheus, dessen Vorfahren Peteos, Orneus und zuletzt Erechtheus waren, zuerst, wie man behauptet, in aller Welt sich auf das Demagogenthum legte und an das Volk hinredete, wie es diesem behagte. Er bewirkte eine Vereinigung der einflußreichen Personen, die er um so leichter aufzustacheln vermochte, als, sie selbst schon lange sich unter The seus gedrückt fühlten und die Meinung hegten, er habe jedem Vornehmeren in einer Gemeinde seine fürstliche Herrschaft entrissen, indem er sie insgesammt in eine einzige Stadtmauer eingesperrt, wo er sie jetzt als Unterthanen und Knechte behandle. In ähn licher Weise suchte er durch falsche Darstellungen auch die Maße des Volkes unruhig zu machen: „was sie sähen, sei nur ein Traum von Freiheit; in Wahrheit habe man ihnen Heimat und Religion entrissen, damit sie anstatt vieler wackeren und ächten Fürsten ihr Auge nur auf Einen wildfremden Despoten richten müßten." Während Menestheus diese Umtriebe machte, erhielt die dro hende Revolution ein weiteres großes Gewicht durch den Krieg. -) Ein Versuch PlutarchS, die gewöhnliche Sage zu erklären, wonach Theseus mit PirithouS in die Unterwelt ging, um dort Proserpina zu entsilhren.