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33 Den Eupatriden übertrug er die Erkenntniß in Religions sachen, die Stellung obrigkeitlicher Personen, die Pflicht über die Gesetze Belehrungen zu geben und sowohl göttliche, als mensch liche Rechte auszulegen. Außerdem gab er ihnen eine den übrigen Bürgern nahezu gleiche Stellung, indem die Eupatriden nur in der Ehre, wie die Geomoren durch den Nutzen und die Demiur- gen durch ihre Anzahl, einen Vorrang zu besitzen schienen. Daß er zuerst eine Schwenkung zu den unteren Klassen machte, (wie sich Aristoteles ansdruckt,) und somit die Alleinherrschaft aufgab, scheint auch Homer zu bezeugen, sofern er in seinem Schiffsver- zeichniß*) bloß die Athener einen Demos, d. h. eine freie Ge meinde, nannte. Ferner ließ Thcseus auch Münzen mit dem Gepräge eines Ochsen schlagen, entweder wegen des marathonischen Stiers, oder mit Beziehung auf den Feldherrn des Minos, oder endlich, um seine Landsleute zum Ackerbau einzuladen. Von ihm soll auch die Benennung: „Hekatomböon und Dekaböon **) herrühren. Nachdem er das megarische Gebiet in dauernder Weise für Attika gewonnen hatte, ließ er auf dem Isthmus die vielbespro chene Säule aufrichten, welche von ihm eine Aufschrift erhielt, die durch zwei sechsfüßige Jamben die Landcsgränze bezeichnete. Auf der östlichen Seite stand: „Hier ist nicht mehr Peloponnes, hier Jonten!' und auf der Westseite: «Hier ist PeloponnesoS und nicht Jonien Auch veranstaltete er dort, um den Vorgang des Herkules nach zuahmen, zuerst die Wettspiele, indem er eine Ehre darin suchte, daß die Griechen auf seine Veranlassung ebenso dem Poseidon die isthmischen Spiele feierten, wie man, durch Herkules veranlaßt, dem Zeus die olympischen Spiele abhielt. Diejenigen nämlich, Name der zweiten Buchs der Jliade. -») D. h. Werth von 100, oder 10 Ochsen — Ausdrücke, di« jedoch bei Homer noch keine eigentliche Münze bezeichnen. Plutarch. XVIII. 3