Volltext Seite (XML)
32 dem Theile der Stadt, der jetzt Asty ') heißt; die Stadt selbst benannte er Athen und führte die Panathenäen als gemeinschaft liches Opferfest ein. Außerdem beging er auch das, noch heutzutage bestehende, Fest der Metökien^) am sechszehnten Tag des Monats Hekatombäon. Und jetzt legte er, seinem Versprechen zufolge, die königliche Würde nieder, um die Verfassung in Ordnung zu bringen, wo bei er mit der Religion begann. Denn auf seine Anfrage in Delphi wurde ihm folgende Antwort hinsichtlich des neuen Staa tes gegeben: „AegeuS' Sohn, Thesen«, von Pittheus' Tochter geboren, Traun, mein Bater — er hat für mancherlei Städte die Gränzen Nicdergeleget in euerer Stadt, sammt ihren Geschicken; Aber o mache dir nicht voll Sorge darüber Gedanken Tief im Geist; »« schwimmet ein Schlauch stets über der Meersluth," Das gleiche Orakel soll auch eine Sibylle späterhin der Stadt gegeben haben: „Untergetaucht, wie ein Schlauch, wirst du, doch ohne zu sinken " Cap 25. In der Absicht, die Bevölkerung der Stadt noch mehr zu heben, lud er nun, unter Verheißung von vollständiger Rechts gleichheit, Jedermann zum Beitritt ein und die Ausrufformel: „Heran, ihr Völker all'!" soll von Theseus herrühren, der eine allgemeine Republik zu begründen beabsichtigte. Indessen wollte er doch keineswegs unter dem Einfluß einer unterschiedlos heranströmenden Menschenmenge ein ungeordnetes, verworrenes Wesen in seiner Demokratie aufkommen lassen, son dern war der Erste, welcher die Abtheilung in Eupatriden, Geomoren und Demiurgen (d. h. Adelige, Ackerbauer und Ge- werbsleute) einführte. >) Afth, die alte Stadt, welche um die von Kekrop« erbaute Akropolis herum lag, der City in London vergleichbar. >) Metökien, Fest des Wohnungswechsel«. 2) Vielleicht ist hier die Pythia mit einer italischen Sibylle verwechselt.