28 noch heutzutage abhalten sollen und welcher die Kreis- und Quer gänge des Labyrinths durch einen gewissen Rhythmus mit man cherlei Wendungen und Windungen mimisch darzustellen sucht. Man nennt in Delos diese Art von Reigentanz: Geranos (Kranich), wie Dikäarchus^) berichtet. Theseus tanzte ihn um den Altar Keraton, der aus lauter linken Hörnern zusammenge- fügt war. Auch soll er in Delos Kampfspiele veranstaltet haben, wobei zum ersten Male von ihm den Siegern ein Palmzweig gegeben wurde. Cap. 22. Bei der Annäherung an Attika vergaß er selbst, vergaß auch der Steuermann vor Freuden, das Segel aufzuspannen, durch welches dem Aegeus ihre Rettung sollte zu erkennen gegeben Werden. In der Verzweiflung stürzte sich derselbe vom Felsen herab und fand auf diese Weise seinen Tod. Sobald Theseus eingefahren war, brachte er zu Phaleron den Göttern die Opfer dar, welche er bei seiner Ausfahrt gelobt hatte; auch schickte er einen Herold in die Stadt, um ihre Ret tung zu melden. Letzterer traf viele Leute wehklagend über des Königs Tod, — Andere, wie natürlich, in freudiger Erregung und voll der frohen Absicht, ihn wegen der Rettung zu beglück wünschen und zu bekränzen. Er nahm die Kränze und wand sie um seinen Heroldstab. Weil aber bei seiner Zurückkunft an das Meer Theseus das Trankopfer noch nicht beendigt hatte, so blieb er außen stehen, indem er die heilige Handlung nicht zu stören wünschte. Sobald jedoch das Opfer dargebracht war, meldete er den Tod des Aegeus. Jetzt eilten sie unter Jammergeschrei und in größter Verwirrung nach der Stadt zurück. Daher kommt es, daß man noch jetzt beim Feste der Oschophorien nicht den Herold, sondern den Heroldstab bekränzt und daß die Anwesenden bei dem >) DikäarchuS, Schüler des Aristoteles, fruchtbarer Schriftsteller, von dem jedoch nur sehr Weniges erhalten ist.