„Wer neben einem solchen Manne schreiten soll? Wen stell' ich ihm znr Seite? Wer ist groß genug?" Da erschien es mir am geeignetsten, den Begründer des schö nen, viel gepriesenen Athens dem Vater der unüberwindlichen, ruhmvollen Roma vergleichend gegenüberzustellen. Möge es mir gelingen so zu schreiben, daß sich das Sagenhafte, durch ver nünftige Kritik gereinigt, in die Ordnung fügt und die Gestalt der Geschichte annimmt! Wo sich aber der Stoff hartnäckig gegen alle Glaubwürdigkeit sträuben sollte, ohne irgend eine Ver schmelzung mit dem Wahrscheinlichen zuzulassen, — da werden wir eben freundliche Leser brauchen, welche auch die Mährchen der Vorzeit mit Nachsicht aufnehmen. Cap. 2. Theseus scheint wirklich in manchen Aehnlichkeiten mit Ro- mulus zusammenzutreffen. Bei Beiden war ihre Abkunft unsicher und in Dunkel gehüllt, weßwegen sie für Göttersöhne galten. Auch waren „beide gewaltige Kämpfer, wie wir dieß alle gewahrten >>;" und zugleich waren sie Männer, welche mit der Kraft eine hohe Intelligenz verbanden. Zu den hervorragendsten Städten gehört Rom, das der Eine gründete, und Athen, wo der Andere die ganze Bevölkerung vereinigte. Ein Weiberraub wurde von Bei den begangen. Dagegen entgieng keiner von Beiden dem Un glück im eigenen Hause und einer Nemesis innerhalb der Familie. Es sollen sogar Beide zuletzt noch mit ihren eigenen Mitbürgern in Conflikt gerathen sein, wenn anders Nachrichten, die am we nigsten eine poetische Ausschmückung erfahren zu haben scheinen, für die Wahrheit der Geschichte von Bedeutung sind. >) Homers Ria» VH, 281.