21 Somit mußte Crassus den Entscheidungskampf möglichst beschleu nigen. Er schlug sein Lager in der Nähe der Feinde und ließ einen Graben ziehen, gegen den die Sklaven anliefen, um die Arbeiter an zugreisen. Von beiden Seiten verstärkte sich die Masse immer mehr, so daß Spartacus sich in die Nothwendigkeit versetzt sah, seine ganze Armee in Schlachtordnung einrücken zu lassen. Gleich Anfangs, als man ihm sein Pferd vorführte, zog er sein Schwert und stach es nieder, mit den Worten: „bleibe er Sieger, so bekomme er viele schöne Pferde von den Feinden; verliere er die Schlacht, — so brauche er keines mehr!" Hieraus suchte er unter blutigem Kampfe auf Crassus selbst vorzudringen, traf ihn jedoch nicht, dagegen tödtete er ihm zwei Ccn- turionen, mit denen er zusammenstieß. Am Ende, als Alles um ihn her geflohen war, stand er allein noch da, wurde von der Ueberzahl der Gegner umzingelt und trotz seines tapferen Widerstandes nieder gehauen. Obgleich nun Crassus sein Glück trefflich benützt, sich als tüch tigen Feldherrn bewährt und für seine eigene Person jeder Gefahr ge trotzt hatte, entgieng doch auch dieser Erfolg dem Ruhme des Pom- pejus nicht. Die aus der Schlacht Entronnenen wurden von ihm vernichtet, so daß er an den Senat berichten konnte: „Crassus habe zwar die entlaufenen Sklaven in einer offenen Schlacht besiegt; er selbst aber habe erst den Krieg mit der Wurzel ausgerottet." Pompejus hielt also über Sertorius und Spanien einen glänzen den Triumph, wogegen Crassus es nicht einmal wagte, um den sog. „großen Triumph" persönlich nachzusuchen. Glaubte man doch, daß schon der Einzug zu Fuß, den er feierte *), bei einem bloßen Sklaven krieg unehrenvoll und unter seiner Würde gewesen sei. Worin sich der letztere von dem ersteren unterscheidet, sowie auch hinsichtlich des Namens, findet sich das Nähere in der Lebensbeschrei bung des Marcellus. 12. Unmittelbar nachher wurde Pompejus zum Consulat be rufen und Crassus, welcher gegründete Hoffnung hatte, sein Amtsge- noffe zu werden, trug dennoch kein Bedenken, den Pompejus beson- ') Die sogenannte Ooatio.