49 aber znrückgelassen. Antiochos nun, der dem Lysander gleichsam eine» Spott anthun wollte, segelte srech mit zwei Kriegsschiffen in den Hasen von Ephesus hinein und suhr dann unter Gelächter und Gelärm hoch- innthig an der Werste vorüber. Aergerlich darüber ließ Lysander an- sünglich nur einige wenige Kriegsschiffe in's Wasser sehen und ver salzte ihn. Als er jedoch die Athener zur Hilse herbeieilen sah, be mannte er noch weitere Schiffe, und endlich kam es zu einer sörmlichen Seeschlacht. Lysander blieb Sieger, nahni sünszehn Kriegsschiffe weg und errichtete ein Siegeszeichen. Ueber dieses Ereigniß wurde das Volk in Athen so ungehalten, daß es den Alkibiades förmlich absetzte. Auch von den Soldaten in Samos wurde er so in seiner Ehre gekränkt und mit Schmähungen verfolgt, daß er da? Lager verließ, um nach dem Chersones abzusah- reu. So unbedeutend nun auch jenes Gefecht an sich gewesen war, — das Glück Lysanders machte es dennoch zu einem namhaften Gefecht — um des Alkibiades willen. Lysander ließ hieraus aus den Städten diejenigen Männer her beikommen, welche er an Kühnheit und hohen Gesinnungen am meisten über die große Masse hervorrage» sah, und legte jetzt den ersten Grund zu den später unter ihm entstandenen Dccemviraten und sonstigen Neuerungen. Er begann, diese Männer zu Bildung von Klubs und zur Richtung ihrer Aufmerksamkeit auf politische Dinge auszumnntern, ja auszustachel». Denn unmittelbar mit dem Sturze Athens (jagte er ihnen), würden sie von der Demokratie befreit und die alleinigen Herrn je in ihrer Vaterstadt werden. Den Glauben an diese Versicherungen gab er Jedem durch seine Handlungsweise. Solche, die bereits in naher Beziehung und Gast- sreuudschast zu ihm standen, verwendete er zu bedeutenden Geschäften, hob sie zu Ehrenstellen und hohen militärische» Aemtern empor, ja er »ahm, um sie zu bereichern, sogar an ihren Ungerechtigkeiten und Sünden Theil, so daß Alle fest an ihm hingen und ihm mit der will fährigsten Innigkeit zugethan waren, weil sie Alles, selbst das Bedeu tendste, zu erreichen hofften, wenn Lysander die Gewalt in Hän den hatte. Deßwegen sahen sie es auch von Anfang an nicht gerne, daß Kallikratidas kam, um den Lysander im Kommando der Flotte abzu- Plutarch, XXI. 4