10 glauben (?), weil sie bei ihren altherkömmlichen Gebräuchen ebenso wenig etwas änderten, als übertraten. 6. Nachdem also Flaminius sein Amt niedergelegt' hatte, er folgte durch die sogenannten „Zwischenkönige" (iotsi-rsAso) die Wahl des Marcellus zum Konsul. Dieser nahm nach Uebernahme seines Amtes den Cuejus Cornelius zum Kollegen an. Es wurde nun be hauptet, daß die Gallier eine große Neigung zum Vergleiche ausge sprochen und auch der Senat eine friedliche Stimmung gehabt, dagegen Marcellus das Volk zum Kriege aufgehetzt habe. Indessen, wenn auch wirklich ein Friede zu Stande kam, so schei nen die Gesäten wieder den Kampf erneuert zu haben, indem sie die Alpen überstiegen und die Jnsubrer zur Erhebung veranlaßten. Mit 30,000 Mann stießen sie zu den letzteren, deren Anzahl noch um das Vielfache größer war. In stolzem Muth stürmten nun die Feinde geradenwegs aus Acenä loS, einer jenseits des Padus gelegenen Stadt. Dort nahm der König Brittomattus 10,000 Mann, mit denen er die Umgegend de? Padus verwüstete. Auf die Nachricht hievon ließ Marcellus seinen Kollegen bei Acenä zurück, und zwar mit dem gesammteu schwe ren Fußvolk und einem Drittel der Reiterei, während er selbst an der Spitze der übrigen Reiter und des leichtesten Theils der Hopliten (etwa 600 Mann) in forcirten Märschen, ohne bei Tag oder Nacht eine Rast zu machen, vorwärts eilte, bis er jene 10,000 Gesäten bei Klastidium, einem gallischen, erst vor kurzer Zeit unter römische Bot mäßigkeit gekommenen Dorfe antraf. Eine Rastzeit zur Erholung konnte er unmöglich seinen Truppen gewähren. Denn seine Ankunst war sogleich von den Feinden bemerkt worden, die ihn jedoch gering- schätzten, weil die Zahl des ihn begleitenden Fußvolkes durchaus un bedeutend war und vollends die Reiterei in den Augen der Gallier gar nicht in Anschlag kam. An sich sehr tapfere Kämpfer zu Roß und von dem Bewußtsein erfüllt, gerade hierin ihre Stärke zu besitzen, waren sie diesmal auch an Anzahl dem Marcellus weit überlegen. Daher sprengten sie unverzüglich im vollen Sturm und unter hestigen Drohungen auf ihn los, um ihn wegzufegen, — der König an ihrer Spitze voraus. Marcellus, um bei seiner so bedeutenden Minderzahl eine Ueberflügelung und Einschließung zu verhüten, ließ seine Reiter-