63 Als junger Mann, der eine höchst sorgfältige Erziehung genossen hatte und seinem großen Vater auch Beweise großer Eigenschaften schuldig war, glaubte er sein Leben verwirkt, wenn er seine Waffe den Feinden preisgebe, so lange er selbst noch ein Leben habe. Er rannte daher in den Kampf zurück, und wo er einen Freund und Kameraden erblickte, erzählte er ihm seinen Unfall und bat um dessen Hilfe. Bald sam melte sich eine Schaar tüchtiger Leute. In Einem Zuge drängten sie sich durch die Andern hindurch und stürzten — um ihn, ihren Führer, geschaart — sich mitten in den Feind. Nach einem gewaltigen Ringe», wobei es viele Todte und Verwundete gab, trieben sie ihn aus seiner Stellung, und nachdem sic den geräumten, völlig leeren Platz besetzt hatten, begann man nach dem verlorenen Schwerte zu juchen. Da es unter so vielen Wasfenstücken und Leichnamen von Gefallenen versteckt lag, so gelang die Auffindung nur mit Mühe. Dann aber wurden sie voll Jubels, erhoben ein Siegesgefchrei und stürzten sich in einer noch glänzenderen Weife unter die bis dahin vereinigt gebliebenen Schaaren der Feinde. Zuletzt wurden auch die dreitaufend Mann Elite, die noch in Reih und Glied aushieltcn und sortkämpsten, insgesammt niederge hauen. Unter den andern, welche flohen, wurde ein gräßliches Blutbad angerichtet, fo daß die Ebene und der Fuß des Gebirges völlig mit Tobten befät und auch der Fluß Leukus noch am Tage nach der Schlacht ganz blutig war, als die Römer ihn überschritten. Es sollen nämlich mehr als 25,000 Makedonier gefallen sein, während der römische Verlust nach Posidonius hundert —, oder nach Nasika sogar nur achtzig Mann betrug. 22. Tie Entscheidung in dieser Hauptschlacht erfolgte außer ordentlich schnell. In der neunten Stunde hatte man zu fechten angesaugcn und vor der zehnten hatte man bereits gesiegt. Der Rest des Tages wurde noch zur Verfolgung benützt, die man über eine Ent fernung von 120 Stadien bis an den späten Abend sortsetzte, woraus man von Weiterem abstand. Den Meisten kamen ihre Diener mit Fackeln entgegen, um sie unter lautem Freudengeschrei in die Zelte zu führen, welche sie be leuchtet und mit Epheu- und Lorbeerkränzen geschmückt hatten. Nur der Feldherr selbst war in tiefe Trauer versunken. Denn