für ein Lager aufwerfen sollten. Inden, nun immer die mit den Letzten zusammenhängenden Truppen ein stille? RückzugSmauöver ausführten, hatte er unvermerkt seine Schlachtaufstellung wieder auf- gelöst und ohne Geräusch die ganze Mannschaft in dem Lager unter gebracht. Als es aber Nacht geworden war und die Soldaten nach dem Abendessen sich zum Schlafen und Ausruhen anschickten, begann urplötzlich der Mond, der zuvor voll am Himmel stand, sich zu ver- dunkeln; die Helle verließ ihn; er spielte noch mehrmals in buntem Farbenwechsel; dann verschwand er. Die Römer — nach alther- kömmlichem Brauch — suchten sein Licht durch lärmendes Getöse mit Metall wieder zurückzurufen und streckten eine große Menge von Feuerbränden und Fackeln gen.Himmel. Nichts dergleichen geschah bei den Makedoniern. Hier lagerte sich Schauder und Entsetzen über dem ganzen Heer und es ging allmälig ei» Geflüster fast überall umher: „Diese Erscheinung bedeute den Untergang des König?!" Nun war Aemilius keineswegs so ganz ohne Kenntnisse und Er fahrung von den Unregelmäßigkeiten einer Verfinsterung, wie sie den Mond während seines Umlaufs zu bestimmten Zeitperioden in den Schatten der Erde führt und dadurch so lange verschwinden läßt, bis er an dem verdunkelten Raume vorübergezogcn ist und daun, der Sonne gegenüber, wieder sein Licht gewinnt. Indessen war er ein äußerst religiöser Mann, ein großer Freund von Opfern und Mantik. Sobald er daher den Mond wieder rein hervorbrcchen sah, ließ er demselben eils junge Rinder schlachten. Ebenso opferte er bei Tages anbruch dem Herkules eine Anzahl von Stieren — bis auf zwanzig, ohne günstige Zeichen zu empfangen. Erst beim einundzwanzigsten traten solche ein und sprachen den Sieg aus „bei bloßer Vcrtheidi- gung". Aemilius gelobte also dem Gotte noch weitere hundert Stiere und festliche Kampsspiele; dann crtheilte er seinen Offizieren Befehl, das Heer in Schlachtordnung aufzustellen. Er selbst wartete das allmälige Niedersinkcn der Sonne nach Westen ab, damit nicht in der Morgenzeit ihr Licht seinen kämpfenden Soldaten unbequem in'S Gesicht scheinen sollte. Er ließ also die nöthige Zeit herumgehen,