82 wurde, so ließ er zu allererst die königlichen Wägen in Brand stecken und bewog sodann auch die anderen Leute, das Nämliche zu thun, so daß sie ganz leicht in den Krieg aufbrechen konnten, wie wenn ihnen eine Last abgenommcn wäre. Perseus dagegen, der sein eigenes Gold, wie das seiner Kinder und seines Königreichs, auf Hausen aufgeschüt tet hatte, wollte nicht mit diesem Opfer einer geringen Summe sich retten; nein, lieber wollte er mit großen Schätzen als der reiche Ge- sangene sich Hinschleppen lassen, um den Römern zu zeigen, wie viel er durch seine Sparsamkeit für sie ausgesteckt! 13. Denn er schickte nicht nur die Gallier wieder heim, nachdem er sie angelogen, sondern that ein Gleiches auch bei dem illyrischen König Genthius, den er durch das Anerbieten von dreihundert Ta lenten gleichfalls zum Kriege aufgestachelt hatte. Zuerst legte er das Geld den Abgesandten des Genthius pünktlich gezählt vor und ließ cs von denselben versiegeln. Als nun Genthius in der Ucberzeugung, das Verlangte wirklich zu besitzen, eine freilich frevelhafte und abscheu liche That verübte, indem er die bei ihm angelangten römischen Ge sandten festnehmen und einsperren ließ: so glaubte Perseus, daß für die Aufhetzung zum Kriege jetzt kein Geld mehr nöthig sei; Genthius habe ja bereits die allersichersten Pfänder für seine Feindschaft gege ben und durch eine Schuld von so großer Bedeutung sich entschieden in den Kampf gestürzt. Er beraubte also den Unglücklichen seiner dreihundert Talente und ließ es unbekümmert geschehn, daß derselbe wenige Zeit darauf sammt seinen Kindern und seiner Gemahlin von dem mit Truppen gegen ihn abgesandten Feldherrn, Lucius Anicius, aus seinem Königreiche ausgehoben wurde, wie ein Vogel aus seinem Neste. Dieß war der Feind, gegen den jetzt Aemilius heranrückte und den er einerseits verachtete, während er andrerseits dessen Vorberei tungen und Streitkräfte bewundern mußte. Perseus besaß viertausend Reiter und nahezu vierzigtausend Mann Fußvolk zur Phalanx. Er hatte an der Seeküste, nahe am Fuß des Olympusgebirgs, auf einem Terrain, das nirgends eine Annäherung gestattete und überdieß nach allen Richtungen von ihm mit Schanzen und hölzernen Schutzwerken wohl gesichert war, eine feste Stellung eingenommen. Hier verblieb er im Gefühl der größten Sicherheit, indem er den Aemilius durch die