42 damals die Meisten thaten, gegenüber von seinen Untergebenen durch das Mittel eines gefälligen, nachsichtigen Benehmens vermittelst seines ersten Kommandos um ein zweites und ferneres zu buhlen. Vielmehr handelte er gleichsam als Priester einer anderen Art von Cultus. Hinsichtlich der Bräuche sür den Felddienst gab er von allem Einzelnen eine ausführliche Erklärung, machte sich dem Ungehorsam und der Uebertretung furchtbar und befestigte dadurch die Stellung des Vater landes in einer Weise, wobei er, gegenüber der Heranbildung seiner Mitbürger, nahezu den Sieg über die Feinde nur noch sür ein Neben werk erachtete. 4. Als der Krieg zwischen Antiochus dem Großen und den Römern ausbrach und die tüchtigsten Heerführer in jener Richtung genug zu thun hatten, erhob sich noch ein anderer Kampf im Westen. Spanien mar es, wo sehr gewaltige Bewegungen eintraten. Für die sen Krieg wurde Aemilius als Feldherr abgeschickt, erhielt aber nicht bloß sechs Lictoren, wie dieß gewöhnlich bei den kommandirenden Prä toren der Fall ist, sondern noch die gleiche Anzahl weiter, so daß er als General völlig die Stellung eines Consuls einnahm. Zweimal besiegte er nun die Barbaren in einer regelmäßigen Schlacht, wobei er ihnen gegen dreißigtausend Mann tödtete. Hiebei scheint der glückliche Erfolg offenbar seiner eigenen Oberleitung zuge schrieben werden zu müssen, indem er den römischen Soldaten durch die günstige Beschaffenheit des Terrains und einen Flußübergang ihren Sieg vollständig leicht machte. Auch unterwarf er 250 Städte, die ihn freiwillig einließen. Er schied endlich aus seiner Provinz, nachdem diese durch Frieden und Vertrauen wieder in die schönste Ordnung ge bracht war, und kehrte nach Rom zurück, ohne durch seinen Feldzug um eine einzige Drachme reicher geworden zu sein. Auch außerdem war er gar wenig auf den Erwerb bedacht. Dagegen brauchte er sehr viel Geld von dem vorhandenen Vermögen. Letzteres war jedoch keineswegs bedeutend, sondern reichte nur nothdürftig aus, als nach Aemilius' Tode seiner Gemahlin ihr Heirathsgut herausbezahlt wer den sollte. 5. Er hatte sich mit Papiria, der Tochter eines Consularen Maso, vermählt, löste jedoch, nachdem er einige Zeit mit ihr gelebt hatte, diese Verbindung wieder auf, obwohl er durch sie der glücklichste