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34 mehr hinein und wurde durch einen gewissen Ehrgeiz und durch Händelsucht noch weiter getrieben. Er wollte das Emporkommen des Scipio verhindern; ja er suchte sogar Scipio's Kollegen, Crassus, zu bereden, daß er ihm das Kommando nicht überlassen, überhaupt nicht nachgeben, sondern, wenn er meinte, selbst in das Gebiet von Kar thago übersetzen sollte. Auch duldete er keine Geldverwilligung sür den Krieg. Geld mußte sich also Scipio nothgcdrungen selbst ver schaffen und erhob auch wirklich eine Summe von den Städten in Etrurien, welche privatim mit ihm in einem sehr vertrauten, freund- lichen Verhältnisse standen. Den Crassus hielt zum Theil seine Natur, sofern er kein streitsüchtiger, sondern vielmehr ein ganz friedfertiger Charakter war, zu Hause zurück; dazu kam noch ein religiöses Gesetz, indem er das Amt des Oberpriesters bekleidete. 26. Und abermals trat Fabius dem Scipio auf einem andern Wege entgegen. Er suchte die Leute, welche sich herandrängten, um ihn auf seinem Feldzuge zu begleiten, hieran zu verhindern und sestzu- halten. In den Sitzungen des Senats, wie in den Volksversamm lungen, erklärte er laut, daß Scipio nicht bloß für seine eigene Person dem Hannibal entlaufen wolle, sondern bei seiner Ausfahrt auch die noch übrige Streitmacht aus Italien fortuehmen würde; als Demagog mache er den jungen Leuten Hoffnungen und beschwatze sie, Eltern, Weiber und Heirnathstadt zu verlassen, während übermächtig und unbesiegbar der Feind ihr vor den Thoren sitze." Und in der That gelang es ihm mit solchen Worten, die Römer in Angst zu versetzen, und sie beschlossen, daß er nur die Truppen in Sicilien verwenden dürfe nebst dreihundert Mann zuverlässiger Leute, die unter ihm in Spanien gedient hätten. Bis hieher schien Fabius in seiner politi- scheu Haltung nur seiner eigenen Natur zu folgen. Als aber Scipio nach Afrika übergesetzt hatte, — als nun unverzüglich bewunderungs würdige Heldenthaten und Unternehmungen — stolz durch ihre Groß- artigkcit und ihren Glanz — in Rom gemeldet wurden und zur Be stätigung dieser Nachrichten eine ungeheure Beute nachfolgte, der numidische König in Gefangenschaft gerieth, zwei feindliche Lager fast zur nämlichen Zeit in Rauch aufgingen, womit sich ein bedeutender Verlust an Menschen, Waffen und Pferden verband, die in denselben